Microsofts neues Betriebssystem Windows Vista bietet Eltern ein schlagfertiges, leicht bedienbares Tool, das Kinder vor jugendgefährenden Inhalten besser schützt. Zu diesem Schluss kommt Seth Schiesel, Vista-Tester im Auftrag der New York Times. Trotz der zahlreichen Mängel, mit denen Vista zu kämpfen hat, stellt Schiesel Microsofts neuem Betriebssystem beim Kinderschutz eine gute Note aus. Er geht sogar so weit zu behaupten, dass Eltern als fahrlässig zu bezeichnen sind, wenn sie ihren PC nicht mit Vista upgraden.

PEGI

Die Familieneinstellungen sind auf Vista kräftig erweitert worden. So können Administrator-Rechte der Kinder eingeschränkt, Chateinstellungen vorgenommen und Videospiele nach dem Alterseinstufungssystem für Videospiele PEGI blockiert werden. "Der Schutz von Kindern vor gefährlichen digitalen Inhalten ist ein wichtiges gesellschaftspolitisches Anliegen", begründet Thomas Lutz, Pressesprecher von Microsoft Österreich, die verbesserten Kontrollmechanismen im pressetext-Gespräch. Er betont aber, dass Technologie nicht die Aufsichtspflicht der Eltern ersetzen könne.

Risiko

Allerdings fehle es bei Eltern und Lehrkräften noch an Wissen und Risikobewusstsein, so Lutz weiter. Dies würde auch die geringe Nutzung von Altersfiltern und anderen Schutztechnologien zeigen. Wie hoch hier der Bedarf an Aufklärung bei den Erziehungsberechtigten ist, zeigt eine Studie der EU-Kommission, an der Kinder im Alter zwischen zehn und 18 Jahren teilgenommen haben. 44 Prozent der Kinder würden demnach auf Erwachsenenwebsites landen, wohingegen nur 25 Prozent der Eltern glauben, dass dies geschehe. 20 Prozent würden sexuell motivierte Kontakte über das Internet erhalten, aber nur 25 Prozent davon hätten dies ihren Eltern mitgeteilt. Insgesamt seien laut der Studie 40 Prozent der Kinder online kontaktiert worden und immerhin 14 Prozent davon hätten sich daraufhin in der realen Welt getroffen. (pte)