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Gates Foundation
Auf der Webpage der Siftung streicht man vor allem die wohltätigen Maßnahmen in den Vordergrund

Grafik: Archiv

Die vom Microsoft-Gründer zusammen mit seiner Frau gegründete Bill & Melinda Gates-Stiftung hat sich in den letzten Jahren zu einer der bedeutendsten wohltätigen Organisationen entwickelt. Weniger bekannt ist allerdings der kommerzielle Arm der Stiftung, dessen Investitionen nun das Interesse der L.A. Times geweckt haben.

Widersprüche

Deren Recherchen zeichnen dabei ein Bild, das wohl nur schwerlich mit den hehren Zielen des wohltätigen Teils der Organisation zu vereinbaren ist: So investiert die Gates Foundation mit mehr als 400 Millionen Dollar in Unternehmungen wie Royal Dutch Shell, die Exxon Mobil Corp., und Total, die maßgeblich an der Zerstörung der Umwelt im Niger-Delta beteiligt sind. Die Zwiespältigkeit des Handelns zeigt sich auch dadurch, dass man auf der anderen Seite genau in jener Region auch wohltätig aktiv ist und 218 Millionen US-Dollar in die Finanzierung von Schutzimpfungen gegen Masern und Polio investiert.

Kampf gegen AIDS?

Auch ansonsten unterstützt die Foundation eine Reihe von Konzernen, die nicht nur für Umweltverschmutzung sondern auch für die Ignorierung von Arbeitsrechten und zweifelhafte Geschäftspraktiken bekannt sind. Dazu gehören etwa eine Reihe von Pharmaunternehmen, die die Preise für AIDS-Medikamente künstlich hochhalten, und damit dafür sorgen, dass sie für viele Betroffene kaum erschwinglich sind. Dies obwohl ja gerade die Bekämpfung von AIDS als eines der zentralen Anliegen der Stiftung angegebn wird.

Krebserregend

Zu den weiteren zweifelhaften Investitionen zählt die Zeitung die in BP und Royal Dutch Shell, die in Ispingo in Südafrika – von UmweltschutzaktivistInnen auch "Cancer Valley" genannt – für die Emission von Emission von karzinogenen Stoffen wie Dioxin verantwortlich gemacht werden.

Relationen

Interessant sind auch die finanziellen Relationen, die die L.A. Times recherchiert hat: Vom Gesamtinvestitionsvolumen der Gates Foundation gehen ca. 5 Prozent an wohltätige Zwecke – was auch deutliche steuerliche Vorteile mit sich bringt. Die restlichen 95 Prozent gehen in die weniger prestigeträchtigen Unternehmungen.

Zahlen

Neben "normalen" Investitionen gehören dazu eben auch viele, die den Zielen des wohltätigen Arms direkt widersprechen. So schätzt die Zeitung, dass insgesamt 8,7 Milliarden US-Dollar in ähnliche Unternehmungen wie die oben genannten fließen. Zum Vergleich: An wohltätigen Mitteln schüttet die Gates Foundation rund 1,4 Milliarden US-Dollar aus. (red)