Der britische Inlandsgeheimdienst MI5 bietet ab sofort Terrorwarnungen per E-Mail an. Interessenten können sich auf der Website des Geheimdiensts registrieren und werden informiert, sobald sich das Bedrohungsniveau ändert. Wer mehr wissen will, kann sich vom MI5 auch Neuigkeiten über den Dienst - inklusive freier Stellen - schicken lassen.

Kritik

Allerdings wird die Zuverlässigkeit der Einschätzungen des Geheimdienstes immer wieder kritisiert. Nur einen Tag vor den Anschlägen in London am 7. Juli 2005 teilte MI5-Chefin Eliza Manningham-Buller einem Parlamentsausschuss mit, dass die Terrorgefahr unter Kontrolle sei und keine unmittelbare Bedrohung bestehe. 24 Stunden später erlebte die britische Hauptstadt den schwersten Terroranschlag ihrer Geschichte: 52 Menschen wurden getötet, als vier Selbstmordattentäter im Morgenverkehr in U-Bahnen und einem Autobus Bomben zündeten. Sechs Wochen vor den Anschlägen hatte der Geheimdienst in völliger Verkennung der Tatsachen die Terrorwarnungen zurückgestuft.

30 potenzielle Terrorverschwörungen

Derzeit ist der MI5 nach Angaben von Manningham-Buller nicht weniger als 30 potenziellen Terrorverschwörungen, in die bis zu 1.600 Menschen verwickelt sein sollen, auf der Spur. Die aktuelle Warnstufe ist "ernst. Das ist die zweithöchste Stufe und bedeutet, dass "ein Anschlag bevorsteht". Die britischen Behörden behaupten, in den vergangenen Jahren Dutzende Anschläge vereitelt zu haben. Gleichzeitig wird der Öffentlichkeit immer wieder mitgeteilt, dass jederzeit wieder etwas passieren könne.

Strenge Gesetze

Dagegen will man sich nicht nur durch strengere Gesetze und verstärkte Überwachung schützen. Der Geheimdienst hat auch die Anwerbung neuer Mitarbeiter gestartet. Terror-Sorgen wird Manningham-Buller bald nicht mehr haben: Nach fünf Jahren als erste Frau an der Spitze des MI5 will sie ihr Amt im April zurücklegen.(APA)