Der Journalist, Fotograf und Abenteurer Fritz Sitte ist tot. Er starb am Wochenende im Alter von 82 Jahren an Blutkrebs. Wie der vor einem Jahr verstorbene Heinrich Harrer galt Sitte als einer der letzten Abenteurer. Internationalen Ruhm erwarb er sich in den späten 1960er Jahren durch seine Berichte aus den Bürgerkriegsländern Jemen und Angola. Der Villacher schrieb insgesamt 24 Bücher.

Der 1924 in Krems an der Donau geborene Sitte übersiedelte 1938 nach Villach. Nach dem Wehrmachtsdienst als Panzersoldat arbeitete Sitte nach Kriegsende als Journalist für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften. 1951 begann Sitte seine Reisen in alle Teile der Welt, über die er Reportagen schrieb. 1967 gelang Sitte der internationale Durchbruch. Als einer der ganz wenigen Journalisten war er während des Bürgerkrieges im Jemen. Sitte wurde auch Fotoreporter, seine Beiträge erschienen in "Life", "Paris Match", "Stern", "Bunte", "Quick" oder in der Farbbeilage des "Observer". Ab 1968 machte er auch TV-Filme von seinen Abenteuerreisen.

"Kopfgeld"-Ausschreibungen

Neben dem Jemen und Angola war Sitte im Tschad, im Südsudan, in Afghanistan, in Mittel- und Südamerika, bei den Kurden, in Burma, bei den Roten Khmer in Kambodscha, in der Antarktis sowie im südlichen Afrika unterwegs. Seine Reisen dauerten oft monatelang und waren verbunden mit illegalen Grenzübertritten, mit Fußmärschen bis zu 2.500 Kilometern, mit Kampfhandlungen, Hunger- und Durstperioden sowie sogar mit "Kopfgeld"-Ausschreibungen.

Seinen Jugendtraum, Bücher zu schreiben, hat Sitte 1972 zu verwirklichen begonnen. Insgesamt sind es 24 Bücher geworden, mit denen der Villacher weltweit Aufsehen erregt hat. Obwohl eines der Sitte-Bücher den Titel "Abenteuer in unserer Welt - Ein Reporter riskiert sein Leben" trägt, hielt Sitte nicht viel vom Attribut "Abenteurer". Dieser Titel sei ihm aufgezwungen worden. Sitte: "Abenteuer waren nie Sinn und Zweck. Ich musste Abenteuer überwinden, um zu meinem Ziel zu kommen." (APA)