Die Burg Bran wurde 1377 errichtet, der walachische Fürst Vlad III. Draculea, Vorbild für Stokers Dracula, dürfte dort allerdings nie residiert haben.

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Bukarest - Rumänien will eine als "Draculas Schloss" bekannte Burg aus dem Mittelalter von der Familie Habsburg zurückkaufen. Ein Sprecher eines Kommunalrats in Siebenbürgen sagte am Montagabend der Nachrichtenagentur Reuters, die Habsburger wollten 60 Millionen Euro für die Burg Bran (Törzburg) haben. Rumäniens kommunistische Regierung hatte die Habsburger nach dem Zweiten Weltkrieg vertrieben und die Burg in Süd-Siebenbürgen beschlagnahmt. Die Familie erhielt sie im vergangenen Jahr nach einem längeren Rechtsstreit zurück.

Das Schloss war 1948 von den Kommunisten beschlagnahmt worden. 2001 stellten die Erben einen Antrag auf Rückerstattung. Dominic von Habsburg ist der Enkel der Königin Maria von Rumänien. Seine Mutter, Prinzessin Ileana, war mit Anton von Habsburg verheiratet.

Das Schloss Bran wurde 1377 von der damals hauptsächlich von Siebenbürger Sachsen bewohnten Stadt Kronstadt (Brasov) im Süden Siebenbürgens errichtet. Im Laufe der Geschichte wechselte es mehrere Male den Eigentümer. 1920 schenkte die Stadt Brasov das Schloss Königin Maria für ihre Verdienste um die Vereinigung sämtlicher Provinzen zu Großrumänien. Es diente fortan als Sommerresidenz der königlichen Familie, bis diese 1948 von den Kommunisten aus dem Land vertrieben wurde.

Inspirations für Bram Stokers Roman

Bran diente dem irischen Schriftsteller Bram Stoker als Inspiration für die Burg des Vampirs Dracula. Allerdings gibt es nur wenige historischen Anhaltspunkte, dass Bran überhaupt etwas mit dem walachischen Fürsten Vlad III. Draculea (auch Vlad Tepes - "Vlad, der Pfähler" genannt), dem historischen Vorbild des Grafen Dracula, zu tun haben könnte. (APA/Reuters)