"Die Volatilität der vergangenen Tage führen wir auf Gewinnmitnahmen zurück, keineswegs aber auf eine Änderung der fundamentalen Einschätzung", so der Aktienexperte am Dienstag in einer aktuellen Markteinschätzung. Allerdings sollten die Kursvolatilitäten in diesem Jahr generell hoch bleiben.
Kurskorrekturen
Ein signifikant höheres Risiko für größere Kurskorrekturen sieht RZB-Research in ihrer jüngsten Analyse. Auf Quartalssicht sei keine Fortsetzung des positiven Trends der letzten Monate zu erwarten, sondern eher eine handfeste Korrektur der auf einem Rekordniveau befindlichen Aktienkurse, heißt es. Hauptgrund dafür werde die deutlich schwächere Entwicklung auf den westlichen Aktienmärkten sein - ausgehend von den lustlosen US-Börsen. Die Verkaufswelle sollte in der Folge auch auf die osteuropäischen Märkte übergreifen, so das RZB-Research-Team.
Relativ attraktiv stellen sich laut Severin derzeit die Aktienmärkte Ungarn und Türkei dar. Allerdings wird für Ungarn ein schwaches Gewinnwachstum erwartet, für die Türkei wird wegen der politischen Unsicherheiten eine höhere Risikoprämie verlangt. Die Börsen in Polen und Russland weisen dagegen kaum mehr einen Diskont zu den westeuropäischen Indizes auf. "Generell ist der Bewertungsunterschied der Börsen in Zentral- und Osteuropa gegenüber Westeuropa leicht zurückgegangen", so Severin.
Rekordjahr für Emerging Markets
2006 ist laut Pioneer Investments Austria ein Rekordjahr für die Emerging Markets Aktienfonds gewesen, die 22,4 Mrd. US-Dollar (17,2 Mrd. Euro) Neuzuflüsse verzeichnen konnten. Die Hälfte davon floss in Fonds mit China-Bezug. Mit einem satten Plus von 28,5 Prozent auf Euro-Basis habe der MSCI Osteuropa Index im vergangenen Jahr einmal mehr die etablierten Aktienmärkte deutlich übertreffen können.
Vor dem Hintergrund steigender Renditen in den USA und Europa konnten sich CEE-Lokalwährungsanleihen zuletzt hervorragend behaupten", zieht CEE-Anleihenmanager Franz Schardax eine positive Bilanz. In allen Märkten habe sich im Vorjahr der Spread zum Euroraum verringert. Wenn auch die Luft für ein Übertreffen der Performance des Euro-Anleihenmarktes derzeit etwas dünn ist, ortet Schardax trotzdem insgesamt ein anleihenfreundliches Umfeld in Zentral- und Osteuropa (CEE).