Bild nicht mehr verfügbar.

Verstärkung heißt es für diese Männer in Bagdad

Foto; EPA/MOHAMMED JALIL
Washington/Fort Campbell - Die ersten Einheiten zur Verstärkung der amerikanischen Militärpräsenz im Irak sollen nach Angaben aus dem Pentagon schon bis Ende des Monats eintreffen. Einzelheiten der neuen Strategie will US-Präsident Bush in der Nacht zum Donnerstag (03.00 Uhr MEZ) in einer Fernsehansprache mitteilen. Geplant sein soll u.a. die zusätzliche Entsendung von 20.000 Soldaten in den Irak.

Bush will dem Vernehmen nach außerdem Investitionen von mehr als einer Milliarde Dollar (770 Millionen Euro) vorschlagen, die die irakische Wirtschaft voranbringen und Arbeitsplätze schaffen sollen. Laut "New York Times" will der Präsident der irakischen Regierung zudem eine Reihe von politischen und wirtschaftlichen Zielvorgaben machen.

So sehe die künftige Strategie unter anderem eine stärkere Einbindung der Sunniten in die Regierung vor. Die geplante Truppenaufstockung stößt bei der demokratischen Mehrheit im US- Kongress auf Widerstand. Sie fordert eine politische Lösung und einen schrittweisen Abzug der US-Truppen, der binnen vier bis sechs Monaten beginnen soll.

Neun Monate Arrest

Wegen der Erschießung eines irakischen Gefangenen ist ein 21-jähriger US-Soldat zu neun Monaten Arrest verurteilt worden. Ein Militärgericht in Kentucky befand Juston Graber am Dienstag der schweren Körperverletzung für schuldig. Weil er in diesem Anklagepunkt geständig war, wurden drei andere Anklagen, darunter wegen Mordes, fallen gelassen.

In dem Verfahren hätte Graber mit einer Höchststrafe von acht Jahren Haft und unehrenhafter Entlassung aus den Streitkräften rechnen müssen. So kann die Strafe noch auf sechs Monate reduziert werden. Graber kann in den Streitkräften bleiben, wurde aber zum einfachen Soldaten degradiert.

Ins Gesicht geschossen

In dem Verfahren ging es um den Tod von drei Gefangenen bei einer Razzia im Mai vergangenen Jahres in der Nähe der Stadt Samarra. Graber sagte aus, dass er nach der Gefangennahme von mutmaßlichen Aufständischen Schüsse gehört und drei Gefangene auf dem Boden liegend gesehen habe. Zwei von ihnen seien offenbar noch am Leben gewesen. Der Mitangeklagte Raymond L. Girouard habe vorgeschlagen, sie "von ihrem Leid zu erlösen". Daraufhin habe er einem Gefangenen ins Gesicht geschossen. "Ich wusste, dass es falsch war, was ich getan habe", sagte Graber. Der Prozess gegen Gierouard und zwei weitere Soldaten steht noch aus. (APA/AFP)