Wien - Kartoffelchips & Co sind in aller Munde. Der heimische Snackhersteller Kelly verzeichnete deshalb 2006 einen neuen Umsatz- und Ergebnisrekord, sagte Kelly-Chef Wolfgang Hötschl Dienstagabend vor Journalisten. Genaue Zahlen kündigte er für Mitte Februar an, wenn die Bilanz fertig ist. Erreicht werden konnte das Wachstum vor allem wegen der guten Exportentwicklung.

Das abgelaufene Geschäftsjahr sei für Kelly ein schwieriges Jahr gewesen, wobei die hohen Rohstoff-, Energie- und Transportkosten die größte Herausforderung darstellten, so Hötschl. Mit 1. Dezember wurden daher auch die Preise für Chips, Soletti, etc. aus dem Hause Kelly um 10 Cent je Packung angehoben.

Mit einem Marktanteil von knapp 80 Prozent ist Kelly in Österreich Marktführer bei Snacks. Der Umsatz lag 2005 bei 104,4 Mio. Euro. Hötschls Ziel für 2006 war ein Umsatz von 110 Mio. Euro.

Heuer will man bei Kelly einen Schwerpunkt auf die Gastronomie legen, wo verstärkt für Chips als Beilage - etwa als Alternative zu Pommes Frites - geworben werden soll. Nach wie vor stehe aber der Export im Mittelpunkt: Bis 2010 soll die Exportquote von derzeit einem Drittel auf 50 Prozent steigen. Zielmärkte sind südosteuropäische Länder, die über die im Vorjahr erworbene Fabrik in Bosnien versorgt würden.

1.000 bis 1.700 Paletten

Täglich werden vom Wiener Kellys Werk 1.000 bis 1.700 Paletten an Chips, Popcorn und Extruderprodukten wie Snips an Kunden geliefert. Für 2.000 Fertigchips benötigt man 10.000 Kartoffeln. Diese kamen bisher ausschließlich aus Niederösterreich. Auf Grund der geringeren Ernte müsse Kelly heuer in Belgien und Deutschland Kartoffeln zukaufen, "was teuer werden wird", so Hötschl. Eine weitere Preiserhöhung bei Chips sei daher nicht auszuschließen. Daher sei man auf der Suche nach neuen Vertragsbauern in Österreich, um künftig die steigende Nachfrage mit heimischen Rohstoffen erfüllen zu können.

Kelly unterhält derzeit Kontrakte mit etwa 220 Landwirten, die auf 750 ha Kartoffeln für Kelly anbauen. Pro Jahr werden bei Kelly 33.000 Tonnen Kartoffel verarbeitet. Der österreichische Pro-Kopf-Verbrauch bei Snacks beträgt jährlich rund drei Kilogramm. Zum Vergleich: in Skandinavien werden 6 kg Snacks pro Kopf gegessen, in den USA 13 kg.

Heute startet Kelly auch seine neue Promotion-Aktion in Kooperation mit Apple, bei der über ein Gewinnspiel jeden Tag ein I-Pod und jede Stunde ein I-Tunes-Gutschein zum Gratis-Downloaden gewonnen werden kann. (APA)