Washington - Ob jemand stark unter Jet-Lag leidet oder einen Flug durch mehrere Zeitzonen mühelos wegsteckt, hängt offenbar von der Veranlagung mütterlicherseits ab. Das hat ein französisches ForscherInnenteam in einer Studie mit Zebrafischen herausgefunden. Danach stellen die Gene der Mutter schon in der unbefruchteten Eizelle die innere Uhr. Franck Delaunay und seine KollegInnen beobachteten, dass die Schlüsselkomponente der inneren Uhr bereits in der Eizelle zu "ticken" beginnt. Das gelte wahrscheinlich auch für Säugetiere, hieß es. Entscheidend für die Umstellung von früh auf spät und wieder zurück, von hell auf dunkel sowie auf neue Zeitzonen sind Variationen des Gens "Per" (Period), schreiben die ForscherInnen am Freitag im Wissenschaftsmagazin "Science" (Bd. 289, S. 297). Noch ist die Funktion der Gene, die die innere Uhr am Laufen halten, nicht klar durchschaut. Überraschend war, dass diese Genfunktion bereits im Ei der Zebrafische vor der Befruchtung aktiv ist, kommentierte Ko-Autor Vincent Laudet. "Bisher waren wir davon ausgegangen, dass der zirkadische Rhythmus ein voll entwickeltes Hirn braucht". Zusammen sind die Uhren-Gene für den so genannten zirkadischen Rhythmus im Körper verantwortlich, der eine Vielfalt biologischer Veränderungen - wie die Hormon-Produktion, die Veränderung des Blutdrucks und die Herabsetzung des Stoffwechsels im Schlaf - steuert. (APA)