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Eine deutsch-amerikanische Investorengruppe um den ehemaligen DaimlerChrysler-IT-Manager Beha und früheren Apple-Vorstandschef Amelio will den Handy-Hersteller übernehmen.

Foto: APA/dpa/Fredrik von Erichsen
München - Bei den Verhandlungen über eine Übernahme des insolventen Handyherstellers BenQ Mobile wird es eng. Der ernsthafteste Interessent verlange bis zum 16. Jänner eine Entscheidung, hieß es am Mittwoch aus Verhandlungskreisen. Dabei handle es sich um die deutsch-amerikanische Investorengruppe um den ehemaligen DaimlerChrysler-IT-Manager Hansjörg Beha.

Offene Fragen

Beha hatte bereits am Dienstag gesagt, das Ziel sei, im Falle der Übernahme die Handyproduktion so schnell wie möglich wieder aufzunehmen. Insolvenzverwalter Martin Prager sieht aber zahlreiche offene Fragen in Behas Konzept. Er verlangt vor allem einen Finanzierungsnachweis.

Zur deutsch-amerikanischen Investorengruppe gehört auch der frühere Vorstandschef des US-Computerbauers Apple, Gilbert Amelio. Amelio sei mit von der Partie in dem bisher weitgehend anonymen Interessenkonsortium, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Mittwochausgabe) unter Berufung auf Verhandlungskreise.

Amelio, der Apple in den neunziger Jahren führte, leitet heute gemeinsam mit Apple-Mitbegründer Steve Wozniak das Unternehmen Acquicor, das in Technologiefirmen investiert. Laut "FAZ" ist unklar, ob Acquicor in Amelios BenQ-Pläne eingebunden ist. Eine Sprecherin des Unternehmens habe sich auf Anfrage nicht zu dem Thema äußern wollen.

Sentex aus dem Rennen

Die US-Firma Sentex Sensing Technologies soll hingegen als Kaufinteressent für BenQ Mobile Kreisen zufolge aus dem Rennen sein. Das Unternehmen hatte gestern öffentlich bekannt gegeben, die ehemalige Siemens-Handysparte übernehmen zu wollen. Sentex habe sich mit seiner Präsentation vor dem Gläubigerausschuss am Dienstag praktisch selbst disqualifiziert, sagten mehrere mit den Vorgängen vertraute Personen am Mittwoch.

Die Amerikaner seien weit von der nötigen Finanzstärke für eine Fortführung von BenQ Mobile entfernt. Die Verluste schreibende Sentex ist an der Börse mit gut vier Mio. Dollar bewertet und verfügt nach Reuters-Daten über ein Eigenkapital von knapp acht Mio. Dollar. Sentex war kurzfristig nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. (APA/dpa/AFP/Reuters)