Budapest - Ungarns Haushaltsdefizit ist 2006 etwas besser als ursprünglich befürchtet ausgefallen, berichteten ungarische Medien am Mittwoch. Laut Finanzminister Janos Veres beträgt das Defizit 2006 etwa 8,7 anstelle der prognostizierten 8,8 Prozent. Damit hat der Staat 2033,8 Mrd. Forint (8 Mrd. Euro) mehr ausgegeben als eingenommen. Das angegebene Defizit basiert auf dem Cash-flow des Staatshaushalts und inkludiert die Ausgaben lokaler Regierungen nicht.

Obwohl der Minister vorerst keine Zahlen nennt, wie das Haushaltsdefizit nach den den Normen der EU ausgefallen ist, wird damit gerechnet, dass das Haushaltsloch auch nach dieser Definition unter der Marke von zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bleiben wird. Laut Ungarischer Nachrichtenagentur MTI könnte diese Zahl bei 9,4 Prozent liegen.

Ursprünglich war für 2006 ein Budget-Defizit von 10,1 Prozent des BIP erwartet worden. Finanzminister Janos Veres setzt weiter auf eine "erhöhte Steuerdisziplin", die 2007 stabile Einnahmen ermöglichen soll.

Ungarn gilt mit seinem Rekorddefizit als der größter Defizitsünder der Europäischen Union. Durch die Sparmaßnahmen der sozialliberalen Regierung soll das Defizit bis 2009 auf rund 3 Prozent des BIP gesenkt werden. (APA)