Rom - In Vicenza eskaliert der Protest linksorientierter Parteien und einiger Zivilkomitees gegen den geplanten Bau eines zweiten US-Stützpunktes. In der norditalienischen Stadt befindet sich bereits die US-Basis Ederle, in der Hunderte Fallschirmjäger der im nordirakischen Kurdengebiet operierenden 173. Luftlande-Brigade stationiert sind. Die Einheit gehört zur Schnellen Eingreiftruppe Südeuropa (Setaf) der US-Armee.

USA drohen mit Abzug aller Truppen

Die US-Regierung will auf einem Gelände unweit der Stadt die neue Basis errichten. Sie droht mit dem Abzug aller US-Soldaten sollten die Regierung Prodi und die städtischen Behörden nicht die Genehmigung für die Errichtung der zweiten Basis geben. Dies würde Hunderte von Arbeitsplätzen in der Stadt kosten, die mit der Anwesenheit der US-Soldaten in Vicenza zusammenhängen.

Am Dienstag kam es zu Spannungen bei dem Besuch des US-Botschafters in Italien, Ronald P. Spogli, in Vicenza. Spogli traf mit dem Bürgermeister der Stadt, Enrico Hullweck, zusammen, um ihn zu überreden, grünes Licht für den Bau des Stützpunktes zu geben. Es handelt sich bereits um den zweiten Besuch des Botschafters in Vicenza in den vergangenen vier Monaten.

Zirka 200 Globalisierungskritiker warteten auf den Botschafter vor dem Gemeinderat. Spogli wurde heftig ausgepfiffen. Zu Krawallen kam es zwischen Demonstranten und der Polizei, die die Globalisierungsgegner vom Auto des Botschafters fern halten wollten. Dabei wurde eine Person verletzt. (APA)