"Eins nach dem anderen, Schritt für Schritt." Wilhelm Molterer konnte am Mittwoch noch nicht beantworten, wer in Zukunft die Agenden der Parteizentrale leiten wird. Spekulationen über den Nachfolger des scheidenden ÖVP-Generalsekretärs Reinhold Lopatka gibt es zuhauf.

Mehr Gewicht unter Molterer

War die "Lichtenfelsgasse", wie die Parteizentrale aufgrund ihrer Adresse intern genannt wird, unter der Kanzlerschaft Wolfgang Schüssels nicht viel mehr als eine ausgelagerte Werbe- und Kommunikationsabteilung, könnte sie unter Vizekanzler Wilhelm Molterer wieder mehr an Gewicht gewinnen. Schließlich soll die ÖVP - angeführt durch die Perspektivengruppe Josef Prölls - in den kommenden Jahren einen Reformprozess durchlaufen.

Amon wäre bereit

In Stellung gebracht hat sich etwa ÖAAB-Generalsekretär Werner Amon, der sich aber mit seinem harten Bawag-Wahlkampf wenig Freunde gemacht hat. Immer wieder genannt wird auch Johannes Rauch, zuletzt Kommunikationschef der Partei, derzeit im Innenministerium tätig. Er ist Tiroler, genauso wie Wirtschaftsbund-Generalsekretär Karlheinz Kopf. Er hatte auch Chancen auf ein Staatssekretariat - möglich, dass er mit dem Posten des Parteigenerals entschädigt wird. Aus Oberösterreich könnte Landesparteigeschäftsführer Michael Strugl nach Wien wechseln, ein absoluter Wahlkampfprofi. Mit der Salzburger ÖVP-Klubobfrau Gerlinde Rogatsch käme eine Frau zum Zug. Auch Bauernbund-Direktor Fritz Kaltenegger wird kolportiert, allerding hätten die Bauernbündler dann Übermacht, schließlich ist sowohl Molterer wie Pröll einer. Schüssels Pressefrau Heidi Glück hat dem Vernehmen nach schon abgewunken. (stui, tó/DER STANDARD, Printausgabe, 11.01.2007)