New York - Der weltgrößte Pharmakonzern Pfizer prüft angesichts des harten Wettbewerbs bei Potenzmitteln eine frei verkäufliche Version von Viagra. Das sei eine von verschiedenen Möglichkeiten, die der Konzern routinemäßig auslote, teilte der US-Pharmariese am Mittwoch mit. Viagra steht derzeit in einem hartem Konkurrenzkampf mit dem Mittel Cialis von Eli Lilly, das wegen der deutlich längeren Wirkung immer populärer wird.

Das Pfizer-Medikament wirkt etwa vier Stunden lang, Cialis bringt es dagegen auf bis zu 36 Stunden. Mit Viagra setzte Pfizer im dritten Quartal weltweit 423 Mio. Dollar (326 Mio. Euro) um.

Frei verkäufliche Versionen von verschreibungspflichtigen Medikamenten sind üblicherweise günstiger und häufig niedriger dosiert. Die US-Gesundheitsbehörde prüft vor einer Zulassung allerdings genau, ob Patienten in der Lage sind, die Arzneien ohne Hilfe und Rat eines Arzts einzunehmen.

Warnhinweis

Unproblematisch ist Viagra nicht. So enthalten Viagra-Packungen einen Warnhinweis, dass das Mittel nicht zusammen mit bestimmten Herzmedikamenten eingenommen werden darf. Denn das könnte den Blutdruck gefährlich sinken lassen. Zudem hatten einige Patienten, die Viagra einnahmen, plötzlich auftretende Sehstörungen gemeldet.

Das britische Wirtschaftsmagazin "The Businss" hatte zuvor über eine mögliche frei verkäufliche Version von Viagra berichtet. In dem Artikel hieß es auch, Pfizer plane ein Viagra-Mundspray, das von der US-Firma Novadel entwickelt werden solle. Pfizer wies dies allerdings zurück und erklärte, der Konzern plane keine Mundspray-Version seiner Potenzpille. (APA/Reuters)