Bild nicht mehr verfügbar.

Die 47-jährige Betriebswirtin Claudia Schmied ist die neue Ministerin für Unterricht, Kunst und Kultur.

Foto: Reuters/Bader
Wien - Eine lange "Hausaufgabenliste" hat die neue Unterrichts- und Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ), die ihr Amt heute, Donnerstag, von Elisabeth Gehrer(ÖVP) übernommen hat, in den kommenden vier Jahren abzuarbeiten. Themen wie die Senkung der Klassenschüler-Höchstzahl oder die Neuorganisation der Schulverwaltung sind im Regierungsprogramm konkret angesprochen, andere Bereiche wie die Erhöhung der Basissubvention für Bundestheater und -museen sollen zumindest geprüft werden. Andere "Baustellen" sind im Programm gar nicht erwähnt - so wird sich Schmied im Dezember 2007 mit den Ergebnissen der neuen PISA-Studie auseinander setzen müssen.

Herausforderung Klassenschülerzahlen

Erste Nagelprobe im Unterrichtsbereich dürfte die Realisierung der versprochenen Senkung der Klassenschüler-Höchstzahlen auf den Richtwert 25 sein. Geht man von den Berechnungen von Bildungsministerium bzw. SPÖ aus, werden die Kosten dafür weit über den im Regierungsprogramm festgehaltenen Bildungs-Mehrausgaben in Höhe von 200 Mio. Euro bis 2010 liegen. Angesagt sind daher voraussichtlich Einsparungen in anderen Bereichen - etwa in der Schulverwaltung, wo das Regierungsprogramm quasi die Abschaffung der Bezirks- und Landesschulräte in der bisherigen Form vorsieht.

PISA-Ergebnisse werden Schmieds "Zeugnis"

Unangenehm könnte es im Dezember werden: Dann werden die Resultate der neuen PISA-Studie wahrscheinlich als erstes "Zeugnis" Schmieds herangezogen - obwohl die Schüler bereits im April und Mai 2006, also lange vor ihrem Amtsantritt, getestet wurden.

Auf Gesamtschule umsteigen

Außerdem am Programm Schmieds: Der von der SPÖ angekündigte "Einstieg in den Umstieg" in Richtung Gesamtschule. Vorerst sind in diesem Bereich zwar nur Evaluierungen, Überprüfungen und Expertengruppe fix - irgendwann werden aber wohl auch deren Ergebnisse vorliegen. Die ÖVP hat bereits Widerstand gegen das Abgehen vom differenzierten Schulsystem angekündigt.

Schnittstelle Kindergarten-Volksschule

Für Diskussionen sorgen könnte auch noch der Start der Pädagogischen Hochschulen (PH) im Herbst 2007: Im Regierungsprogramm wird angedeutet, dass nicht nur die Pflichtschullehrer, sondern künftig auch die Kindergärtner dort ausgebildet werden könnten. "Abgerundet" wird der Schulbereich unter anderem durch die Neuregelung der Schnittstelle Kindergarten-Volksschule mit sämtlichen verbundenen Kompetenzproblemen mit den Bundesländern und die Finalisierung der Bildungsstandards sowie deren Ausweitung auf die Maturaklassen. (APA)