Rom - Nach dem Tod des südafrikanischen Motorradfahrers Elmer Symons bei der Rallye Dakar hat der Vatikan das Rennen durch die Wüste scharf verurteilt. In einem Leitartikel bezeichnete die Zeitung "L'Osservatore Romano", das offizielle Presseorgan des Heiligen Stuhls, die Rallye als "blutiges Rennen der Verantwortungslosigkeit". Dies habe nichts mehr mit einem gesunden Wettkampf zu tun, meinte das Blatt und erinnerte daran, dass insgesamt bereits 54 Menschen bei dem traditionellen Rennen ums Leben gekommen sind, "darunter auch acht Kinder und zwei Frauen". Weiter hieß es, "die Blutspur auf der Route der Rallye, die von Jahr zu Jahr länger wird, unterstreicht die unbestreitbare Gewaltkomponente, die hinter jedem Versuch steht, 'westliche' Modelle in menschliche Umfelder und Ökosysteme zu transportieren, die wenig mit dem Westen zu tun haben", hieß es. Autos, Motorräder und riesige Lastwagen führen mit "verrückter Geschwindigkeit" durch die Wüste, wobei die Überreste der Fahrzeuge häufig einfach nach dem Ende der Rallye zurückgelassen würden. Dies sei "ein zynisches Verhalten", das die Realität ignoriere, schrieb die Zeitung, die sich selten in so scharfen Worten zu einem sportlichen Ereignis geäußert hat.(APA/dpa)