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Beckham verlässt Europa und zieht westwärts.

Foto: AP/Guttenfelder
Madrid - Englands Fußball-Superstar David Beckham wird ab Sommer 2007 für den US-amerikanischen Major-League-Klub Los Angeles Galaxy seine Schuhe schnüren. Wie der 31-Jährige am Donnerstag bekannt gab, wird er nach Ablauf seines Vertrages bei Real Madrid einen Fünf-Jahres-Vertrag bei den Kaliforniern unterschreiben.

Selten in Reals Startelf

"Nach Gesprächen mit meiner Familie und meinen Beratern habe ich mich entschieden, zu LA Galaxy zu wechseln, und ab August in der Major League Soccer zu spielen", erklärte Beckham, der in der laufenden Saison der Primera Divison für die "Königlichen" nur in fünf von 17 Spielen in der Startelf stand.

"Ich wollte nicht erst mit 34 Jahren nach Amerika gehen, wenn alle Leute gesagt hätten "Er kommt nur des Geldes wegen", sondern ich möchte eine Mannschaft aufbauen, die viel Potenzial hat. Das finde ich aufregend", sagte Beckham in einem Interview mit dem britischen Fernsehsender BBC.

"Zeit genossen"

Die stockenden Vertragsverhandlungen zwischen den Madrilenen und dem englischen Ex-Teamkapitän hatten in den vergangenen Tagen für Aufsehen gesorgt. Real-Trainer Fabio Capello hat laut Medienberichten nicht mehr viel Wert auf den einstigen Superstar gelegt, der 2003 nach einem monatelangen Ablösepoker für 35 Millionen Euro von Manchester United nach Madrid gewechselt war. "Ich habe die Zeit hier genossen und bin dankbar dafür, bei so einem großen Klub und für seine unglaublichen Fans gespielt zu haben", meinte Beckham.

Top-Adresse

Der Ex-Klub des österreichischen Rekordinternationalen Andreas Herzog gilt in der US-Profiliga MLS als eine der Top-Adressen. Nach der Verpflichtung Beckhams hat Los Angeles Galaxy am Donnerstag innerhalb von vier Stunden 1.000 Abonnements für die kommende Saison verkauft. Der 31-jährige Engländer wird in L.A. rund eine Million Dollar (770.179 Euro) pro Woche verdienen, die größte Gage im Weltsport überhaupt.

Mit seinem Wechsel in die USA tritt Beckham in die Fußstapfen von Größen wie Pele (BRA), Franz Beckenbauer (GER), Johann Cruyff (NED), Carlos Alberto (BRA), George Best (ENG), Eusebio (POR), Hugo Sanchez (MEX) oder Youri Djorkaeff (FRA), die im Rahmen ihrer Karrieren allesamt in der Soccer League, zum Teil noch in der damals Nordamerikanischen (NASL), ihr Glück versucht hatten.

Der Mittelfeldspieler dürfte aber in Los Angeles neben dem sportlichen auch noch ein weiteres Ziel verfolgen. Nach Angaben des britischen Boulevardblattes "The Sun" betrachtet es Beckham als Herausforderung, junge Amerikaner für den Fußball zu begeistern. Beckham hat in Kalifornien auch schon eine Fußballschule eröffnet. (APA/dpa/Reuters)