Hagen - Das Landgericht Hagen hat die Aufführung des umstrittenen Theaterstücks "Ehrensache" in Hagen (Nordrhein-Westfalen) verboten. Das bestätigte eine Gerichtssprecherin am Donnerstag. Konkreter Anlass für das Werk des deutschen Autors Lutz Hübner soll der Mord an einer 14-jährigen Jugendlichen sein, der sich 2004 auf einem Hagener Parkplatz ereignet hatte. Die Mutter der Getöteten sieht durch das Stück das Andenken an ihre Tochter beschädigt. Der Autor argumentiert dagegen, dass sich die fiktive Geschichte aus verschiedenen Quellen speise.

Die Richter der 8. Zivilkammer des Hagener Landgerichts gaben der Klage der Mutter im Hauptsacheverfahren unter Hinweis auf Artikel 1 des Grundgesetzes ("Die Würde des Menschen ist unantastbar") statt. Aus Gründen des so genannten "postmortalen Ehrenschutzes" dürfe das Stück nicht weiter aufgeführt werden. Zuvor hatte bereits das Oberlandesgericht (OLG) Hamm mit der gleichen Begründung eine entsprechende Einstweilige Verfügung erlassen. Gegen das Urteil kann erneut Berufung beim OLG eingelegt werden. (APA/dpa)