Wien - Der ÖGB hat sich Donnerstagnachmittag nach monatelangem Ringen auf die künftigen Statuten des Gewerkschaftsbunds verständigt. Das berichtete ÖGB-Präsident Rudolf Hundstorfer in einer Pressekonferenz Donnerstagabend. Demnach wird das bisherige Präsidium durch einen 18-köpfigen geschäftsführenden Vorstand ersetzt. In diesem werden die Frauen zu einem Drittel, also mit sechs Personen, vertreten sein.

Beschickt wird der Vorstand von den Einzelgewerkschaften bzw. den Fraktionen. Wer genau hineinkommt, war vorerst nicht bekannt. An der Spitze wird aller Wahrscheinlichkeit nach ein Präsident stehen, dem eine Vizepräsidentin zur Seite gestellt wird. Für den Posten des Vorsitzenden wird vermutlich Hundstorfer kandidieren.

Leitende Sekretäre

Die 18 Mitglieder des geschäftsführenden Vorstands sollen beim Bundeskongress Anfang übernächster Woche direkt gewählt werden. Hinzu kommen werden drei leitenden Sekretäre, die künftig vom Spitzengremium bestellt und nicht mehr vom Kongress gewählt werden. Gerüchte, wonach dieser Modus gewählt wurde, um dem für Finanzen zuständigen Sekretär Clemens Schneider eine Abstimmungsschlappe zu ersparen, wurden von Hundstorfer auf Nachfrage zurückgewiesen.

Fürs erste geklärt wurde der Streit zwischen ÖGB und Beamtengewerkschaft bezüglich der Teilrechtsfähigkeit der Einzelorganisationen. Hier wurde vereinbart, noch steuerrechtliche Prüfungen durchzuführen, ob mehr rechtliche Eigenständigkeit für die Einzelgewerkschaften möglich sei. Vorerst bleibe aber alles beim Alten, so Hundstorfer. (APA)