Foto: Merum
Seit 13 Jahren vertritt der Schweizer Journalist Andreas März in seinen auf italienischen Wein spezialisierten Publikationen, dem Weinguide "Vino Grappa Olio" und dem Magazin "Merum", den "anderen" Zugang. Um der allgemeinen Geschmacksvereinheitlichung entgegenzuarbeiten, stellen März und seine Redakteure Regionstypizität durch Betonung der lokalen Rebsorten, Respekt vor den Herstellungstraditionen und Genussfreudigkeit ("Trinkigkeit") über Wucht und moderne Weinbereitungsmethoden, die vielleicht gut gemachten, nicht jedoch Wein hervorbringen, der als zusätzliches Asset auch für Landschaft und Authentizität steht. Daher darf z. B. guter Lambrusco ebenso Höchstbesternung erwarten wie ein in der Image-Wahrnehmung höher angesiedelter Brunello. Beim Olivenöl wurden nur solche aufgelistet, deren Produzenten direkt füllen und über die Jahre Qualität lieferten. Und der Edelbrand Grappa soll nach März' Kriterien aus frischen Traubentrestern entstehen und nicht mit Zuckerbeigaben gefälliger gemacht werden. (ls, DER STANDARD/RONDO - Printausgabe, 12. Jänner 2007)