Keine bestimmten Qualifikationen
Grundidee beim Tutorensystem: Die Nachhilfe gebenden Oberstufenschüler sind den Lehrern gut bekannt, diese kennen umgekehrt die Schwerpunkte der jeweiligen Pädagogen. Bedarf an zusätzlichen Tutoren gebe es aber durchaus, meinte etwa der Direktor des Gymnasiums/Realgymnasiums Billrothstraße in Wien-Döbling, Günter Russe, gegenüber der APA. Als Qualifikation sei nicht unbedingt ein Lehramt in dem betreffenden Fach nötig - es reiche, wenn jemand in dem Gegenstand sehr gut gewesen sei und mit Kindern umgehen könne. Umgekehrt wäre eine "aufgezwungene Geschichte" für die Motivation aber natürlich problematisch. Auch ein ständiger Wechsel der Tutoren könne ein Problem sein.
Verwaltung und Fremdsprachenhilfe
Die Schüler in der Billrothstraße erhalten für ihre Tätigkeit höchstens acht Euro, also in etwa vergleichbar viel wie für die Studenten vorgeschlagen. Neben Nachhilfe hält Russe auch andere Einsatzbereiche für möglich - etwa bestimmte Verwaltungstätigkeiten oder als Fremdsprachenassistent, was allerdings wohl nur bei Native speaker in Frage käme.
MaturantInnen "grundsätzlich befähigt"
Die Direktorin des Gymnasiums/Wirtschaftskundlichen Realgymnasiums Haizingergasse in Wien-Währing, Renate Knaus, hält Maturanten für grundsätzlich befähigt, Nachhilfestunden zu geben. Als sie aber gehört habe, dass für die Studenten nur sechs Euro pro Stunde zur Verfügung stehen, habe sie "gedacht, ich höre nicht recht". Sie hätte ein "schlechtes Gewissen", nur diese Summe anzubieten. Die Tutoren an ihrer Schule, ebenfalls Oberstufenschüler, erhielten dafür zehn Euro.
Exkursionsbegleitung
Als zusätzliches Aufgabengebiet für Studenten kann Knaus sich die Beaufsichtigung von Schülern bzw. die zusätzliche Begleitung bei Exkursionen vorstellen. Grundsätzlich spreche nichts dagegen, anstelle von Eltern damit Studenten zu betrauen.