Washington - Etwa 30 Prozent aller Patienten mit einem Wilms-Tumor weisen eine bestimmte Genmutation auf. Das Gen mit dem Namen WTX liegt auf dem x-Chromosom, weshalb eine einzelne veränderte Genkopie für die Entstehung des Nierentumors ausreichen kann. Der Wilms-Tumor, auch Nephroblastom genannt, ist der häufigste Nierentumor bei Kindern. Er tritt bei einem von 10.000 Kindern auf und lässt sich meist gut durch Operation und Chemotherapie behandeln.

Gen wichtig für Entwicklung der Nieren

Bisher war als Ursache eine Mutation auf dem Gen WT1 bekannt, die für etwa fünf Prozent der Erkrankungen verantwortlich ist. Forscher des Massachusetts General Hospital untersuchten nun Tumorgewebe von 82 Patienten. Bei fast 30 Prozent von ihnen fanden die Forscher laut einem Bericht im Magazin "Science" Veränderungen im WTX-Gen. Dieses Gen spielt offenbar eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Niere im Mutterleib.

Da das Gen auf dem x-Chromosom liegt, reicht eine einzelne veränderte Kopie davon aus, um die Krankheit zu entwickeln: Buben haben lediglich ein x-Chromosom, bei Mädchen wird eines der beiden x-Chromosomen inaktiviert. (APA/AP)