Die Österreicher verreisen immer häufiger. 15 Millionen Reisen haben sie 2006 unternommen. Im Jahr zuvor waren es noch 13,7 Millionen. 50 Prozent der Aufenthalte führte die Urlauber ins Ausland, vorwiegend in europäische Badedestinationen. Die Statistik Austria hat gemeinsam mit dem Verkehrsbüro das Urlaubsverhalten der Österreicher unter die Lupe genommen und die Ergebnisse am Freitag auf der Wiener Ferienmesse präsentiert.

Italien beliebteste Urlaubsdestination

Italien steht weiter unangefochten an der Spitze der beliebtesten Urlaubsdestinationen. 22 Prozent sind im Vorjahr ins südliche Nachbarland gereist. Kroatien war die Nummer zwei der Topländer für die Haupturlaubszeit. Spanien und Griechenland bevorzugten jeweils acht Prozent, gefolgt von der Türkei mit sechs Prozent.

Trend zu Fernreisen

Zwar ist Kontinentaleuropa zu 89 Prozent das vorrangige Reiseziel während der Hauptreisezeit, aber der Trend zu Fernreisen schlägt sich mit mittlerweile elf Prozent zu Buche. Verglichen mit den Nächtigungen haben die Fernreiseziele bereits 15 Prozent Marktanteil erobert. Vor allem im Winter verlegen immer mehr Österreicher ihren Aufenthalt in wärmere Gefilde.

Sonne, Strand und Meer

Sonne, Strand und Meer bleiben für 27 Prozent der Österreicher die Haupttriebfeder für Reisen ins Ausland, vor Erholungs- und Aktivurlauben (26 Prozent) und Kulturreisen beziehungsweise Städtetrips (22 Prozent). An vierter Stelle wurden im Vorjahr Verwandtenbesuche als das Hauptmotiv für einen Reise außerhalb der heimischen Grenzen genannt.

Aktivurlaub

Bei den Inlandsreisen drehte sich 2006 für ein gutes Drittel der Österreicher alles um sportliche Aktivitäten, egal ob Sommer oder Winter. Aktivurlaub mit Bergsteigen, Wandern, Schifahren oder Segeln war für 33 Prozent das beliebteste Vergnügen in der Heimat sowie Motiv Nummer eins für Urlaub in Österreich. An zweiter Stelle kam der Verwandtenbesuch mit 24 Prozent. Erholung suchten 21 Prozent der Österreicher innerhalb Österreichs, 14 Prozent buchten ihre Wellness-Urlaube im eigenen Land.

Ein österreichischer Urlauber gibt im Schnitt 103 Euro am Tag aus

Die durchschnittlichen Ausgaben der Urlauber beliefen sich laut Petra Öhlböck von der Statistik Austria auf 103 Euro pro Tag. Im Ausland ließen die Österreicher sogar 145 Euro täglich springen. Auch das Geschäft mit den Kurzurlauben zahlt sich für die Tourismusindustrie aus: Hier werden immer noch 112 Euro pro Tag und Person in das Kurzvergnügen Reise gepumpt.

Kurzurlaub beliebt

Der Trend zu Kurzurlaubsreisen ist ungebrochen. Die Österreicher haben im Vorjahr zu 42 Prozent Kurzurlaube absolviert. Auch mehr als die Hälfte der Inlandsreisen (57 Prozent) dauerten nicht länger als drei Tage. Für Auslandsurlaube nahmen sich Österreichs Touristen im Schnitt mehr Zeit. Fast drei Viertel der Auslandsaufenthalte (74 Prozent) waren länger als vier Tage anberaumt.

Die steigende Reiselust der Österreicher birgt für den scheidenden Chef der Verkehrsbüro Group, Hans Dieter Toth, großes Wachstumspotenzial. Abzüglich der Verwandtenbesuche, die ein Viertel der Reisen (In- und Ausland) ausmachten, wurden im Vorjahr elf Millionen Reisen absolviert, rechnet Toth vor. Insgesamt gab es es Steigerung von zehn Prozent gegenüber 2005. In all diesen Zahlen sind noch keine Geschäftsreisen enthalten.

Organisation in Eigenregie

Im Schnitt wurden aber davon nur 20 Prozent über Reisebüros gebucht. Inlandsaufenthalte wurden zu 95 Prozent in Eigenregie organisiert. Bei Auslandsurlauben wurde mit 36 Prozent stärker auf das Reisebüro zurückgegriffen, wobei mit der Länge des Auslandsaufenthaltes auch die Abwicklung über das Reisebüro zunimmt. (APA)