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London - Der voraussichtliche künftige Premierminister Großbritanniens, Schatzkanzler Gordon Brown, hat vor der drohenden Gefahr einer Abspaltung Schottlands vom Vereinigten Königreich gewarnt. Angesichts stärker werdender Separationsbestrebungen gelte es, eine "Balkanisierung Großbritanniens" zu verhindern, mahnte er am Samstag in einem Artikel für die Zeitung "Daily Telegraph".

Brown gilt als Nachfolger von Premierminister Tony Blair, der für dieses Jahr seinen Rücktritt angekündigt hatte. Der Schatzkanzler, der selbst Schotte ist, beschwor die gemeinsame "patriotische Vision" der Briten. Der 300. Jahrestag der Unionsvereinbarung zwischen Schottland und England (Act of Union) am kommenden Dienstag werde überschattet durch "eine gefährliche anti-unionistische Strömung".

Schottischen Nationalpartei mit Siegeschancen

Hintergrund des Brown-Appells ist das deutliche Erstarken der Schottischen Nationalpartei (SNP), die für die Errichtung eines unabhängigen Staates eintritt. Laut Meinungsumfragen hat die SNP, die zugleich die Einführung des Euro in Schottland anstrebt und den Einsatz britischer Truppen im Irak verurteilt, gute Chancen für einen Sieg bei den Wahlen zum schottischen Parlament in Edinburgh am 3. Mai.

Hingegen werden der Labour Party von Blair und Brown in Schottland starke Verluste vorausgesagt. Bei einer Umfrage des renommierten Instituts ICM im vergangenen November hatten sich in Schottland 52 Prozent der Befragten für die staatliche Unabhängigkeit ausgesprochen. Zugleich waren in England bei Umfragen mehr als die Hälfte der Beteiligten für eine Trennung von Schottland. (APA/dpa)