Vatikan hat statistisch höchste Kriminalitätsrate der Welt
Über 800 Strafverfahren anhängig - Staatsanwalt Picardi: 18 Millionen Pilger und Besucher sind Schuld daran
Redaktion
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Vatikanstadt - Der Vatikanstaat hat weiterhin die
statistisch höchste Kriminalitätsrate der Welt. So befasste sich die
vatikanische Justiz im vergangenen Jahr mit 341 Zivil- und 486
Strafverfahren, betonte der Staatsanwalt des Vatikanstaates, Nicola
Picardi, bei der Eröffnung des Gerichtsjahres 2007 am Samstag.
Allerdings seien daran kaum die 492 Vatikanbürger als vielmehr die
mehr als 18 Millionen Pilger und Besucher von Petersplatz, Petersdom
und Vatikanischen Museen beteiligt, stellte Picardi klar.
Meist handle es sich um Handtaschendiebstähle und andere Formen
von Kleinkriminalität. 90 Prozent der Diebstähle bleiben unbestraft,
da die Täter nach Italien flüchten, sagte Picardi. Die
Kriminalitätsrate errechnet sich aus dem Verhältnis der Straftaten
zur Anzahl der Bürger.
Beiritt zum Schengen-Raum wegen Terrorgefahr
Wegen Terrorgefahr sollte der Vatikan dem Schengen-Raum beitreten,
betonte Picardi, in einem Bericht über die Lage der Justiz und der
Sicherheit im Kleinstaat. Das Schengener Abkommen betreffe nicht nur
die Grenzkontrollen, sondern sei zur Intensivierung des
Informationsaustauschs sowie für präventive Maßnahmen und
Schutzvorkehrungen zur Bekämpfung des Terrorismus wichtig, meinte
Picardi.
Wegen seiner Position als Enklave sollte sich der Vatikan an
europäische Standards in punkto Justizkooperation anpassen, meinte
der vatikanische Staatsanwalt. 1999 wurde ein Sicherheitskomitee
eingerichtet, das mit der vatikanischen Polizei bei der Vorbeugung
von Terroranschlägen zusammenarbeitet. (APA)
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