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Nützte seine gute Slalom-Startnummer optimal: Mario Matt.

Foto: REUTERS/Pascal Lauener
Wengen - Im Ski-Weltcup der Herren jagt derzeit eine Weltrekord-Aufholjagd die andere. Genau eine Woche nach dem Sieg von Marc Berthod (SUI) im Slalom von Adelboden nach Platz 27 im ersten Durchgang hat der Österreicher Mario Matt am Sonntag in der Super-Kombination in Wengen sogar noch einen draufgelegt. Der Tiroler nutzte im Slalom die Gunst der Stunde und katapultierte sich auf der immer schlechter bis irregulär werdenden Slalom-Piste vom 30. auf den ersten Rang.

Grund zum Jubel

Während die Pistenarbeiter immer wieder mit Schaufeln und Hacken versuchen mussten, die Strecke halbwegs zu retten, hatten auch die Schweizer Fans reichlich Grund zum Jubeln. Hinter Matt, der seinen ersten Weltcup-Sieg seit dem Slalom beim Weltcup-Finale im März 2005 in Lenzerheide feierte, landeten Berthod (+0,38 Sekunden) und Silvan Zurbriggen (0,41) auf den Rängen zwei und drei. Der Tiroler Benjamin Raich wurde Sechster, der norwegische Weltcup-Gesamt-Leader Aksel Lund Svindal Achter und der Tiroler Romed Baumann, der am Sonntag seinen 21. Geburtstag feierte, Neunter.

Matt, der seinen steilen Formanstieg bereits vor einer Woche mit Rang drei im Slalom angedeutet hatte, war danach sichtlich erleichtert. "Ein super Tag. Ich habe die Nummer im Slalom perfekt ausgenutzt", meinte der Slalom-Weltmeister 2001, der mit Startnummer 50 in die Abfahrt gegangen war und dort eigentlich nur Rang 34 belegt hatte. Doch auf Grund einiger Startverzichte für den Slalom - u.a. stiegen (eventuell auch aus taktischen ÖSV-Gründen) Hermann Maier und Georg Streitberger nach der Abfahrt aus - hatte Matt im Endeffekt das große Glück, mit Nummer eins in den Slalom zu gehen.

"Glück auf meiner Seite"

"Ich bin auch in der vergangenen Saison schon einige Male gut unterwegs gewesen. Aber heute war das Glück wieder auf meiner Seite", strahlte der Flirscher nach seinem sechsten Weltcup-Erfolg, dem ersten in der Kombi. "An die Top-Fünf habe ich eventuell geglaubt, an den Sieg aber sicher nicht", meinte er. Matt war im zweiten Lauf ganze 1,08 Sekunden schneller als der nächste, Ivica Kostelic (CRO).

Reihenweise scheiterten danach die Athleten in der immer mehr zur Slalom-"Bobbahn" werdenden Strecke an Matts Zeit. Nicht nur Kostelic, sondern auch Raich, Berthod, Zurbriggen, Ted Ligety (USA), Svindal, Bode Miller (USA), der einfädelte, sowie Peter Fill (ITA), der nach der Abfahrt geführt hatte.

Seine niedrige Nummer vier im Slalom konnte auch Geburtstagskind Baumann gut nutzen. "Bei mir war die Strecke auch schon weich, aber noch halbwegs in Ordnung", berichtete Baumann, dem im Zielraum von den Zuschauern "Happy Birthday" gesungen wurde.

Benni Raich, der die Lauberhorn-Kombi 2005 und 2006 gewonnen hatte und nach der Abfahrt 17. war, nahm es locker hin. "Viel mehr wäre heute nicht drinnen gewesen. Die Leistung war in Ordnung, der Sieg war auf keinen Fall möglich. Die Spur war schon sehr, sehr weit."

Michael Walchhofer ging 24 Stunden nach seinem schweren Sturz in der Abfahrt an den Kombi-Start. "Das war vor allem für meinen Kopf extrem wichtig", meinte der Salzburger, der 15. wurde, aber den Kampf gegen sich selbst gewonnen hat. Rainer Schönfelder kam nicht über Platz 17 hinaus. "Mir geht es körperlich mäßig, Dementsprechend war auch meine Leistung. Ich brauche jetzt Ruhe", so der Kärntner, der zuletzt zwei schwere Trainingsstürze hinnehmen musste. (APA)