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Foto: APA/EPA/Rungroj Yongrit
Hamburg - Der Schaden, der weltweit durch Marken- und Produktpiraterie entsteht, ist nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" (Montag-Ausgabe) von seinem Volumen her nicht so groß wie bisher geschätzt. Dies gehe aus einer noch unveröffentlichten Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor, deren Entwurf der Zeitung vorliege. Darin gebe die OECD allerdings keine Entwarnung: Der Handel mit gefälschten Produkten nehme weiter zu, die Gefahr für die Verbraucher - etwa durch unechte Medikamente oder falsche Automobilteile - steige.

Schätzungen

Die Autoren der Studie schätzen laut dem Bericht, dass weltweit weniger als 176 Milliarden US-Dollar (rund 136 Milliarden Euro) mit Fälschungen umgesetzt werden. Das entspräche nur rund zwei Prozent des Welthandels. Sie geben zu bedenken, dass auf Grund von Erhebungsproblemen der Zollbehörden alle Berechnungen Schätzungen bleiben müssten. Der neue Wert liege deutlich unter bisherigen Schätzungen, die von einem jährlichen Handelsvolumen mit gefälschter Ware von 500 bis 600 Milliarden Dollar ausgingen.

In einer Umfrage unter Zollbeamten aus 50 Staaten gaben laut "FTD" mehr als die Hälfte aller Befragten an, dass der Handel mit Fälschungen zugenommen habe. Besorgt habe sich die OECD über die schädlichen Auswirkungen von Produkt- und Markenpiraterie bei Lebensmitteln und Arzneien gezeigt. Auch gelänge es den Piraten vermehrt, ihre Produkte in legale Vertriebskanäle zu schmuggeln. Das organisierte Verbrechen spiele eine zentrale Rolle beim Vertrieb der Ware. (APA/dpa)