Minsk - Die Opposition in Weißrussland hat der Regierung massive Wahlbehinderung vorgeworfen. Bei Kommunalwahlen am Sonntag seien mehr als 30 Oppositionelle festgenommen worden, darunter zwei Kandidaten, teilte ein Sprecher der regierungsunabhängigen Menschenrechtsorganisation Wiasna der Nachrichtenagentur AFP mit.

Ungleiche Wahlkampfbedingungen

Außerdem sei in der Staatspresse eine Kampagne gegen Oppositionskandidaten geführt worden. Regierungskandidaten hätten im Wahlkampf Schulen und andere öffentliche Gebäude für Versammlungen nutzen können, Oppositionsvertreter dagegen auf der Straße um Stimmen werben müssen.

Der Chef einer Oppositionspartei beklagte, fast in allen Wahllokalen seien die Vorschriften verletzt worden. So seien trotz Verbots noch am Wahltag Plakate von Regierungskandidaten aufgehängt worden. Von 202 Mitgliedern seiner Partei, die sich demnach zur Wahl stellen wollten, seien 61 in Wahllisten aufgenommen worden; vier seien aber unter dem Druck der Behörden vorher abgesprungen. (APA/AFP)