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Barbara Coudenhove-Kalergi
Foto: APA/Günter R. Artinger
"In der Wirtschaft eine Linke, in der Politik eine Liberale, in der Kunst eine Konservative", beschrieb sich Barbara Coudenhove-Kalergi selbst. Katholikin ist sie und Galionsfigur der Weltoffenheit. Am Montag ist die Kolumnistin des STANDARD 75 geworden.

Weltläufig ihre Herkunft: gräfliche Ursprünge in Brabant (Belgien) und Griechenland, Großvater aus altösterreichischem Adel und Diplomat in Tokio, wo er eine Japanerin heiratet. Vater Richard Nikolaus gründete unter dem Eindruck des Ersten Weltkriegs die Paneuropa-Bewegung.

Spitzname "die rote Gräfin"

Barbara Coudenhove wird 1932 in Prag geboren und lebt seit 1945 in Österreich. Sie schrieb schon für Neues Österreich, Die Presse, den Kurier und die Arbeiter-Zeitung der SPÖ, was ihr den Spitznamen "die rote Gräfin" eintrug.

1975 zum ORF; Gerd Bacher, General und "Kommunistenfresser", holt sie zum TV, obwohl sie mit einem hohem KPÖ-Funktionär verheiratet war: "In kommunistische Länder muss man Linke schicken, sie sind die schärfsten Kritiker."

"Gewissen des guten Österreich"

Paul Lendvai, weiland Boss der Chefreporterin der ORF-Osteuroparedaktion, nennt sie "Gewissen des guten Österreich". 1995 verlässt sie den ORF, als der "Auslandsreport" dem Kommerzkurs weichen muss. 2006 tritt sie mit "SOS ORF" auch dagegen auf.

Sie engagierte sich für Zuwandernde ("Land der Menschen"), für das Sozialstaats-Volksbegehren, die Plattform "Christen und Muslime in Österreich". "Hellwach" ruft sie gemäß Lendvai stets "zeitgerecht zur Abwehr gefährlicher Tendenzen". (fid, DER STANDARD, Printausgabe, 15.1.2007)