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Wien - Bei Siemens Österreich geht das Ringen um die Zukunft von 200 Programmieren für Festnetznebenstellenanlagen weiter. Die Telekom Austria hat am Montag einen Bericht des "WirtschaftsBlatt" dementiert, wonach sie den Teilbereich Siemens Enterprise Communications (SEC) übernehmen soll. "Es gibt kein Interesse der Telekom und es hat auch keine Gespräche gegeben", sagte ein Telekom-Sprecher auf Anfrage der APA. Auch bei Siemens dementiert man. "Derartige Spekulationen kann ich nicht bestätigen", sagte Siemens-Konzernsprecher Harald Stockbauer zur APA.

Siemens Österreich habe weiterhin den Plan, wie der Gesamtkonzern den Enterprise-Bereich in eine neue Gesellschaft auszugliedern. "Daran hat sich nichts geändert", erklärte Stockbauer. Mit der Konzernsoftware-Sparte PSE sind in Österreich auch knapp 200 Programmierer abseits der SEC für das Nebenstellenanlagen-Geschäft angesiedelt. "Diese Mitarbeiter haben für die SEC Software entwickelt und werden das auch weiterhin tun", sagte der Sprecher.

Widerstand gegen Ausgliederung

Der PSE-Betriebsrat wehrt sich seit Monaten gegen deren Ausgliederung in ein neues Unternehmen, das nach Plänen des Siemens-Konzern an einen internationalen Telekom-Ausrüster verkauft werden soll. Verlangt wird ein Rückkehrrecht in den Konzern. Das Management hat eine bis 2010 befristete Auffanglösung vorgeschlagen, die den Mitarbeitern im Fall einer Kündigung die Übernahme in die Siemens-Personalvermittlung ermöglicht hätte. Der Betriebsrat hat das bisher als zu wenig weitreichend abgelehnt.

Im Dezember hatten die Personalvertreter die staatlichen Wirtschaftskommission zur Vermittlung angerufen. In der zweiten Republik ist das bisher erst drei Mal passiert. Die Kommission tagt das nächste Mal am 23. Jänner und wird danach ein Gutachten erstellen über die Ausgliederung, dessen Ergebnis allerdings nicht bindend ist. Der Betriebsrat hat aus Protest für 1. Februar ein "Gesamt-Betriebsversammlung" im Wiener Austria Center angesetzt. Erwartet werden etwa 1.500 PSEler.