Einsehen
Nur wenige Tage nach dem Erscheinen des Artikels hat die Foundation in einer Stellungnahme auf die Vorwürfe reagiert: Man gestehe ein, dass die Investitionspraxis offenbar nicht hunderprozentig optimal gelaufen sei, ließ sich auf der Webpage der Stiftung vernehmen. Gleichzeitig wurde eine "vollständige Überprüfung" der Investitionen angekündigt, diese solle von Melinda und Bill Gates persönlich geleitet werden. Zusätzlich sollen außenstehende ExpertInnen hinzugegezogen werden, um sozialverträgliche Investitionsstrategien zu entwickeln.
Versehen
Nur wenige Tage später scheint man es sich bei der Gates Foundation nun aber wieder anders überlegt zu haben: Die Stellungnahme wurde überarbeitet, die zitierten Passagen sind nicht mehr zu finden. Stattdessen verweist man nun darauf, dass sich Bill und Melinda Gates persönlich dazu entschlossen hätten, ihre Investitionen nicht nach Kategorien wie sozialer Verträglichkeit oder Umweltschutz vorzunehmen. Schließlich müssten dabei zu viele Faktoren betrachtet werden, die praktisch alle außerhalb der Expertise der Gates Foundation liegen würden.
Unklarheiten
Auch sei sowohl unklar, welche Kriterien man auf eine solche Liste nehmen müsste, und welche nicht. Außerdem seien die Konzerne in die man investiere - namentlich nennt man unter anderem Nestle, Ford und Kraft - nicht so eindeutig als "gut" und "böse" zu klassifizieren.
Kein "Aktivismus"
Zwar gestehe man ein, dass "Shareholder-Aktivismus" durchaus einen Einfluss auf die Politik von Unternehmen haben könnte, man selber habe sich aber dazu entschlossen ein stiller Investor zu bleiben und sich statt dessen auf die eigenen Kernthemen zu konzentrieren. Ausnahmen von dieser Regel mache man nur bei Unternehmen, deren zentrale Einkommensquelle man zweifelhaft finde. Deswegen würde man zum Beispiel nicht in Tabakunternehmen investieren, so die Stellungnahme der Gates Foundation weiter.
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