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Foto: AP/Christof Stache
München/Wien - Im deutschen Siemens-Konzern hat am Montag die neue Sparte IT Solutions and Services (SIS) offiziell ihre Tätigkeit aufgenommen. In dem Bereich bündelt Siemens fünf IT- und Software-Häuser mit 43.000 Beschäftigten und einem Umsatz von rund fünf Milliarden Euro, teilte der Münchner Konzern mit. Ein Zehntel der Mitarbeiter sitzt in Österreich.

Eines der fünf betroffenen Unternehmen, die in der SIS zusammengefasst werden, ist die bisherige Siemens-Österreich-Tochter PSE, die ab Montag nicht mehr an Wien, sondern an den Münchner Mutterkonzern berichtet, wie Siemens-Österreich-Sprecher Harald Stockbauer bestätigte. Die PSE beschäftigt in Summe 7.000 Mitarbeiter in sieben Ländern, rund 3.000 davon in Österreich und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2005/06 einen Umsatz von 571 Mio. Euro. Zusätzlich sind in Österreich 1.300 Mitarbeiter der Siemens Business Services (SBS) betroffen, die wie eine indische, eine griechische und eine Schweizer IT-Firma ebenfalls in den neuen Bereich integriert wird.

Proteste in Österreich

In Österreich führte die am Montag vollzogene Ausgliederung zuletzt zu Protesten. Der Betriebsrat der Programm- und Systementwicklung (PSE) hat vergangene Woche eine Betriebsversammlung für den 1. Februar einberufen, bei der ein Streikbeschluss gefasst werden könnte. In dem Streit zwischen Unternehmen und Belegschaft geht es allerdings um einen Teilbereich der PSE, der bisher Software für Nebenstellenanlagen entwickelt hat. Dieser Bereich, in dem in Österreich 200 Mitarbeiter beschäftigt sind, soll nach den Plänen des Münchner Mutterkonzerns in eine neue Tochtergesellschaft namens Siemens Enterprises Communications (SEC) abgespalten und verkauft werden.

Vorsitzender der neuen Sparte Siemens-SIS wird der bisherige Chef des krisengeschüttelten IT-Segments SBS, der 46-jährige Christoph Kollatz. Ab April 2007 werden die Geschäftszahlen der neuen Sparte in den Geschäftsberichten eigenständig ausgewiesen, teilte Siemens mit. (APA/Reuters)