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Foto: APA/dpa/Rolf Haid
Frankfurt - Weinfreunde können sich auf einen guten deutschen Tropfen des Jahrgangs 2006 freuen. Das abgelaufene Jahr sei ungewöhnlich sonnig gewesen, dies habe zu einer sehr guten Traubenreife geführt, teilte das Deutsche Weininstitut am Montag mit. Deshalb werde ein qualitativ hochwertiger Jahrgang in die Flaschen gefüllt. Die Erträge fielen dagegen wegen Regens während der Weinlese nicht zur Zufriedenheit der Winzer aus. Sie lagen mit 8,9 Mio. Hektolitern gut acht Prozent unter dem langjährigen Schnitt.

Wegen der mageren Weinlese, starker Nachfrage im In- und Ausland, zunehmender Kosten und der höheren Wertwertsteuer müssen Weintrinker für 2007 erneut mit anziehenden Preisen rechnen. Es könne zu einem Plus von drei bis sechs Prozent kommen, sagte der Präsident des Deutschen Weinbauverbandes, Norbert Weber, in Berlin. Zudem geht er davon aus, dass der Trend allzu günstiger Weine bei Lebensmittel-Discountern gestoppt ist. Nach vier Jahren gleichbleibender oder sinkender Preise im Lebensmittelhandel war der Durchschnittspreis 2006 um vier Cent auf 2,36 Euro pro Liter gestiegen.

Mengen mittlerweile knapp

Die hohe Nachfrage dürfte dem Deutschen Weininstitut (DWI) zufolge dazu führen, dass "in vielen Betrieben insbesondere im Spitzenbereich die Mengen mittlerweile knapp" werden. Wegen des milden Winters hätten die meisten Winzer inzwischen die Hoffnung auf einen 2006er Eiswein aufgegeben. Für diesen edelsüßen Tropfen seien mindestens sieben Grad minus nötig. Bis auf wenige Ausnahmen etwa in Sachsen hätten aber noch kaum Eisweine gelesen werden können.

Der Trend zum deutschen Wein hält unterdessen an: Die heimischen Winzer steigerten im abgelaufenen Jahr ihren Absatz um knapp acht Prozent, wie das DWI unter Berufung auf Daten der GfK-Marktforscher mitteilte. Im gesamten Lebensmittelhandel hätten deutsche Weine ihren Marktanteil um gut zwei Punkte auf 38 Prozent ausgebaut, gefolgt von Weinen aus Italien mit 15,6 Prozent und Frankreich mit 14,4 Prozent. Der Absatz von Weißwein kletterte um gut drei Prozent, während der Handel rund ein Prozent weniger Rotwein verkaufte. (APA/Reuters)