Die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck
("Die Zeit", "Handelsblatt") ist weiter auf Einkaufstour und beim
Internet-Mietportal erento eingestiegen. Für einen Anteil von 13
Prozent habe man einen Betrag zwischen einer und drei Mio. Euro
investiert, sagte der Geschäftsführer von Holtzbrinck Ventures GmbH,
Martin Weber, am Montag der dpa. "Wir mögen solche
Marktplatz-Modelle. Erento hat das Potenzial, das ebay der
Mietbranche zu werden." Weber schloss weitere Investitionen nicht
aus: "Derzeit haben wir zum Glück wieder eine Gründerwelle."
Die Risikokapitalgeberin der Verlagsgruppe hält mehr als 20
Beteiligungen, darunter die Handwerker-Börse MyHammer.de, die
Partnervermittlung parship.de und MeineStadt.de. Erst vor wenigen
Tagen hatte die Verlagsgruppe die Studenten-Onlineplattform studiVZ
vollständig übernommen und dafür dem Vernehmen nach 85 Mio. Euro
bezahlt.
Erento ist mit mehr als 820.000 Artikeln in 2.200 Kategorien der
größte allgemeine Online-Mietmarkt im deutschsprachigen Raum. 4.500
Vermieter kommen auf der Plattform mit bisher 180.000 Kunden ins
Geschäft. "Mieten statt bieten" ist das Motto. Vom künstlichen
Wasserfall bis zum Atombunker oder der Geflügel-Rupfmaschine lassen
sich auch ausgefallene Mietsachen finden.
Seit einigen Tagen sorgt erento mit einer Demonstranten-Vermietung
für Aufsehen. Lobby-Verbände könnten sie über das Portal
"Protestierer auf Abruf" mieten. Damit reagierte die Macher des
Portals augenzwinkernd auf den inszenierten Protest gegen die
Gesundheitsreform. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung soll über
Eventagenturen 170 "Demonstranten" bezahlt haben.
(APA)