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Berlin - Nach dem russisch-weißrussischen Ölstreit und dem zeitweisen Lieferstopp plant Moskau, große Teile des für Westeuropa bestimmten Rohstoffs künftig nicht mehr durch die Druschba-Trasse über weißrussisches Territorium zu leiten. Die russische Regierung habe "intensive Konsultationen mit Transneft darüber eingeleitet", sagte der stellvertretende russische Wirtschaftsminister Andrej Scharonow der Berliner Zeitung (Dienstag). Das Staatsmonopol Transneft ist der Betreiber des Druschba-Pipelinenetzes, das von Russland nach Westen führt. Die Diversifizierung der Transportwege für Öl sei aus russischer Sicht die "wichtigste, schwierigste und teuerste Maßnahme", um die Interessen seiner westeuropäischen Kunden zu wahren, betonte Scharonow. "In erster Linie steht eine Umleitung des Öls in den russischen Ostseehafen Primorsk zur Debatte", erläuterte Scharonow. "Diese Möglichkeit gibt es." Dafür solle die Umschlags-Kapazität des nördlich von St. Petersburg am Finnischen Meerbusen gelegenen Hafens um 45 Millionen Tonnen auf 120 Millionen Tonnen jährlich ausgebaut werden. Das sei die Hälfte der durch Weißrussland laufenden Transitmenge, sagte der Minister. (APA/dpa)