In Italien gibt das spurlose Verschwinden eines wohlhabenden Landbesitzers aus der Provinz Palermo seit Samstag Rätsel. Die Polizei vermutet, dass Pietro Licari entführt wurde, die Hintergründe sind jedoch noch unklar. Unbekannte haben von seiner Familie 300.000 Euro Lösegeld verlangt. Die Forderung kam anonym via Licaris Handy.

Den Anruf erhielt eine Tochter des Entführten. Die Polizei durchsuchte die Gegend zwischen Partinico und San Giuseppe Jato, eine Hochburg der Cosa Nostra, mit Spürhunden und Hubschraubern. Das Auto des 68-Jährigen wurde in der Nähe einer Hütte bei einigen Feldern von Partinico gefunden.

Die Ermittler schließen wegen der relativ niedrigen Geldforderung aus, dass Profi-Entführer am Werk waren. Deswegen beschlossen die Staatsanwälte, die Bankkonten der Familie Licari vorerst nicht einzufrieren. Durch eine solche Maßnahme versuchen die Behörden üblicherweise, die Zahlung von Lösegeld zu verhindern. Die Familie besitzt neben Grundstücken auch Immobilien sowie einige Apotheken in Rom. Die Ermittler prüfen die beruflichen Beziehungen Licaris, der ein zurückgezogenes Leben führte. (APA)