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Foto: Archiv

Auf der CES startete Microsoft, der WebStandard berichtete, mit seinem Rätselspiel "Vanishing Point" eine großangelegte und vor allem sehr teure virale Marketingkampagne für sein kommendes Betriebssystem Windows Vista.

Rätselhaft

Die ersten Hinweis gab es schon Ende 2006. In Anzeigen wurde kryptisch auf eine Schnitzeljagd hingewiesen. Das Startsujet war eine kleine schwarze Box umgeben von einem langen numerischen und alphabetischen Code, einer URL und dem Satz: "Viele von euch werden dies nicht lösen können". Dies war der Anfang von Vanishing Point, erdacht von 42 Entertainment, der Firma, die schon hinter Reality-Spielen wie etwa I Love Bees, The Beast and Last Call Poker stand.

Marketing als Abenteuer

Das Rätselabenteuer soll nicht nur Microsoft und Windows Vista etwas bringen, sondern auch den GewinnerInnen. So wird als Hauptpreis ein Suborbital-Flug ausgespielt, der drei bis vier Minuten Schwerelosigkeit erleben lassen soll. Weitere Preise sind AMD-Laptops, Zune-Musikplayer und Anderes mehr.

Bis Ende Jänner

Am 8. Jänner fiel der Startschuss, am 27. Jänner wird die letzte Rätselbox geöffnet werden. Insgesamt müssen die TeilnehmerInnen 48 Rätseln lösen und können maximal 1500 Punkte erzielen. Für die Teilnahme an dem Rätselwettbewerb ist eine kostenlose Anmeldung erforderlich, für die man schon mal 20 Punkte kassiert. Nach der Anmeldung gilt es die ersten 12 Rätsel zu lösen, die zum Start veröffentlicht wurden. Die folgenden drei Wochen werden jeweils 12 weitere Rätsel folgen. Je nach Schwierigkeitsgrad des Rätsels erhält man 10 Punkte (Easy), 20 Punkte (Medium) oder gar 50 Punkte (Hard) gutgeschrieben.

Nicht für Österreich

Heimische RästelraterInnen müssen sich jedoch nicht ärgern, sollten sie die bisherigen Rätsel verpasst haben, denn sie können ohnehin nicht teilnehmen. Der Wettbewerb ist nur für folgende Länder freizugänglich: USA, Kanada, Deutschland; Singapur, Australien, Großbritannien, Neuseeland, Irland, Frankreich, Italien und Spanien.

Erfolgreiche Strategie?

Gegenüber CNet meldete sich Jonathan Waite, Herausgeber von ARGNet, einem Online-Portal von Alternate Reality Games (ARGs) zu Wort: "Mich interessiert es nicht, wer ein solches Spiel initiert hat, solange ich eine Chance habe zu gewinnen. Die große Frage ist, werden die Leute Vista kaufen, weil sie sich bei Vanishing Point unterhalten haben? Ich denke nicht, dass es einen Aufschwung für Vista durch das Spiel geben wird."

Die Welt wird miteinbezogen

Bei 42 Entertainment ist man überzeugt vom Erfolg des Spiels: "Das ist eine Rätselherausforderung, die eingebettet in die Welt ist. Hinweise finden sich im Wasser und im Himmel – einfach überall", so Elan Lee von 42 Entertainment. "Es ist wesentlich billiger, als die Leute glauben", ergänzt Brian Marr, Microsofts Marketingmanager für Windows Vista. Im Vergleich zu anderen ARGs ist Vanishing Point anders aufgebaut. "Vanishing Point ist ein Online-Puzzle mit Hinweisen und Lösungen eingebettet in der realen Welt", so Lee. "Es ist ein "massive Puzzlegame". Das erste Event in Las Vegas im Rahmen der CES wird von weiteren Veranstaltungen an anderen Schauplätzen begleitet und das Spiel so vorangetrieben.

Keine Charaktere

Das Problem bei der Spiele-Entwicklung war, dass es sich bei dem Hauptdarsteller nicht um eine Person, sondern um ein Betriebssystem handelt und dieses nicht wirklich gut in ein Spiel integriert werden kann. Daher entschloss man sich eine eigene Handlung und ein Spiel völlig ohne Vista zu machen. Nur der Hauptpreis soll die Verbindung zu Windows Vista ermöglichen. Für den Microsoftmanager Marr war ein Ausflug ins All die Verbindung zu Vista, denn von dort oben hat man den "ultimate Vista" – wie der Manager gegenüber CNet betonte.

Die Handlung

Die Geschichte von Vanishing Point dreht sich um die Hauptperson Loki. Im Verlauf der Geschichte müssen die SpielerInnen herausfinden, um wen es sich dabei handelt. Die erste Person die die Rätsel löst, wird den "Traum aller Geeks" erfüllt bekommen, so Lee – sein/ihr Name wird auf eine ganze Produktion AMD-Chip eingraviert werden.

Werbung wirkt

Innerhalb weniger Minuten nach der ersten Ankündigung auf der CES machten die EntwicklerInnen die ersten Entwicklungen im Internet ausfindig. Zahlreiche Blogs zum Thema starteten und auch auf YouTube fanden sich schnell erste Videos. Die Schauplätze der nächsten Events werden unter anderem Miami, Sydney, San Francisco, Singapur, Berlin und Los Angeles.(red)