Zakopane - Österreichs derzeit so erfolgreiche Skispringer greifen am Wochenende wieder nach Podestplätzen im Weltcup. Allen voran der vierfache Saisonsieger. Der erst 17-jährige Vierschanzen-Tournee-Zweite Gregor Schlierenzauer kehrt nach einer sicher klugen Pause mit Schule und Regeneration in Stams in den Weltcup-Tross zurück und wird erstmals in Polen die begeisterten Massen erleben.

Rund 50.000 Zuschauer, viele außerhalb des Geländes vor Videowalls, werden vor allem ihrem Liebling, Adam Malysz, zujubeln. Die beiden Skisprung-Bewerbe gelten in Polen als absolutes sportliches Highlight des Jahres. Die coolen Jungen des ÖSV werden sich aber wohl auch davon nicht allzu sehr beeindrucken lassen, immerhin haben neben "Schlieri" auch Mario Innauer und Arthur Pauli nicht zuletzt bei der Tournee schon ähnliche Atmosphäre geschnuppert.

Seit Donnerstag sind die ÖSV-"Adler" in Zakopane, das Vormittagstraining am Freitag wurde allerdings wegen zu viel Winds abgesagt. "Wir hätten ohnehin nicht trainiert, da das Samstag-Springen ein Abendbewerb ist", blieb Cheftrainer Alex Pointner unaufgeregt. Ob die Qualifikation noch am Freitagabend stattfand, war bis 16:30 Uhr unklar. Wenn nicht, dann gibt es diese Samstagvormittag.

Die drei Teenager haben sich laut "Pointex" gut ins Team eingefügt. "Die passen sehr gut zusammen." Zwei eher ruhigere, aber immerhin Mannschafts-Olympiasieger fehlen bei den Malysz-"Festspielen": Andreas Widhölzl und Andreas Kofler bereiten sich weit ab vom Schuss mit Co-Trainer Marc Nölke in Lillehammer auf die weitere Saison vor. "Für den Swider hat es in Vikersund gut funktioniert, jetzt gilt es dies zu stabilisieren und das geht im Weltcup-Zyklus nicht so gut", begründet Pointner diese Maßnahme. Und auch in Kofler schlummert weit mehr als die zwei Top-Ten-Plätze der bisherigen Saison.

Nicht ungelegen kommt dem Trainer die Tatsache, dass in Oberstdorf in der Woche nach Zakopane nun statt zwei Skiflug-, zwei normale Skisprung-Konkurrenzen absolviert werden. "Wir sind dadurch in der Planung wesentlich flexibler, als wenn ein Skifliegen wäre", sagte Pointner und meinte das hauptsächlich mit Blick auf die auf den Riesenbakken noch unerfahrenen Jungen.

Chancen haben sie alle auf ein WM-Ticket und zwar nicht nur für die Junioren-WM Ende Jänner. Innauer und Pauli sind für die Nachwuchs-WM übrigens fix, Schlierenzauer nicht. Das soll nach Zakopane entschieden werden. Die WM-Mannschaft wird es definitiv erst nach Willingen geben, und sie soll aus (nur) fünf Mann bestehen. "Da kann man die Wege klarer sehen", sagte Pointner. (APA)