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Foto: APA/epa/Georgi Licovski
St. Pölten - Die Behandlung im Spektrum der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist in Niederösterreich mit 1. Februar auch beim niedergelassenen Arzt möglich. Zwei Medizinerinnen mit entsprechender Ausbildung, eine in Mödling sowie eine in Purkersdorf, stehen in deren Praxen im Zuge eines Pilotprojektes des Landes NÖ mit der NÖ Gebietskrankenkasse zur Verfügung, informierte Lothar Fiedler, Präsident der NÖ Ärztekammer.

Gemeindenahe Behandlung

Ab 1. Februar wird es den Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Österreich geben. Durch die NÖ Initiative, vorerst auf drei Jahre anberaumt, sollen Patienten auch zeitgleich eine diesbezügliche Behandlung dezentral und gemeindenah erfahren. Bisher mussten sie dazu ein Krankenhaus aufsuchen. Die Finanzierung für die Initiative sei gewährleistet, sagte Günther Wawrowsky, Standesvertreter der Fachärzte Niederösterreichs.

Laufende Evaluation

Im Zuge des Pilotprojekts, das nun am Beginn steht, solle gleichzeitig auch der Ausbau evaluiert werden. Als ungefähre Kennzahl gelte für Niederösterreich, je einen Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie pro 200.000 Einwohner zu installieren. Die NÖ Ärztekammer fordert eine flächendeckende Versorgung. Zunächst soll eine Ausweitung der Initiative auf weitere niedergelassene Fachärzte erfolgen, zudem eine Aufnahme durch die übrigen Kassen. In der Folge soll das Projekt zu einer fixen Einrichtung im niedergelassenen Bereich werden.

Wichtige Vernetzung

Erfreut über den Fortschritt in der Kinder- und Jugendpsychiatrie zeigte sich der Schriftsteller und Kinderpsychiater Paulus Hochgatterer. Er verwies darauf, dass es allerdings auch wichtig sei, den Ausbau mit Einrichtungen, wo die Patienten im Regelfall betreut werden, zu forcieren, beispielsweise in Schulen oder Kindergärten. Es gebe diesbezüglich schon erste Vereinbarungen, so Fiedler. Dadurch könne "Versorgung rascher greifen als bisher der Fall", meinte der Präsident der NÖ Ärztekammer. (APA)