Quito - Der neue Präsident von Ecuador, Rafael Correa, will radikale demokratische Reformen und eine Beendigung des neoliberalen Wirtschaftssystems durchsetzen. Außerdem will er unter der Führung Venezuelas für ein vereinigtes Lateinamerika eintreten. Nach seiner Vereidigung kündigte der linksgerichtete Wirtschaftsexperte am Dienstag in der Hauptstadt Quito die Einsetzung einer Verfassung gebenden Versammlung an. Die will er am 18. März mit einem Volksentscheid durchsetzen, da er im Parlament nicht die notwendige Mehrheit hat.

Der Zeremonie wohnten eine Reihe von Präsidenten der Region und der iranische Präsident Ahmed Ahmadinejad, der zuvor mit Venezuela und Nicaragua eine umfassende Zusammenarbeit vereinbart hatte. In Quito sagte er am Montag, sein Land wolle auch die Beziehungen zu Ecuador auf allen Gebieten ausbauen. Erneut bekräftigte er, dass der Iran sein Atomprogramm ausschließlich zu friedlichen Zwecken verfolge.

"Bank des Südens" vorgeschlagen

Wie bereits im Wahlkampf kritisierte Correa (43) scharf die internationalen Finanzorganisationen. "Sie wollen die Nationen in Märkte und die Bürger in Verbraucher verwandeln", sagte er. Den lateinamerikanischen Staatschefs, darunter Venezuelas Präsident Hugo Chávez, schlug er die Schaffung einer "Bank des Südens" vor, die von den Zentralbanken der Länder getragen werden solle. Außerdem unterstütze er das Projekt von Chavez, Südamerika zu vereinen.

Correa unterzeichnete auch ein Dekret, mit dem er seine monatlichen Präsidentenbezüge von 8000 auf 4000 Dollar (3000 Euro) kürzte. Auch die Gehälter der führenden Staatsdiener und Minister werden laut der Anordnung des Präsidenten um die Hälfte reduziert. Der neue Kabinett besteht aus 17 Ministern, sieben davon sind Frauen. (APA/dpa)