Buenos Aires - Die argentinische Justiz hat am Dienstag einen weiteren Haftbefehl gegen Expräsidentin Isabel Peron erlassen. Das verlautete aus Justizkreisen in Buenos Aires. Richter Norberto Oyarbide muss jetzt die Auslieferung Perons aus Spanien beantragen, wo die 75-Jährige seit einigen Jahren lebt. Bereits am Donnerstag hatte ein Richter Haftbefehl gegen Peron wegen des Verdachts auf Menschenrechtsverletzungen ausgestellt. Am Freitag wurde sie in Madrid festgenommen und nach mehreren Stunden unter Auflagen wieder auf freien Fuß gesetzt.

Die internationalen Haftbefehle gegen Peron stehen in Zusammenhang mit Menschenrechtsverstößen während ihrer Regierungszeit von 1974 bis 1976. Peron soll Verbindungen zur rechtsgerichteten Todesschwadron "Triple A" gehabt haben - die Abkürzung steht für "Alianza Anticomunista Argentina". Zwei mutmaßliche Führer dieser Organisation wurden kürzlich in Argentinien und Spanien verhaftet. Peron ging bereits 1981 ins spanische Exil und wohnt in einer Villa in der Luxussiedlung Villanueva de la Canada bei Madrid.

Maria Estela Martinez de Peron, genannt Isabel, wurde 1973 an der Seite ihres Mannes Juan Domingo Peron zur Vizepräsidentin gewählt. Nach dessen Tod wurde sie 1974 seine Nachfolgerin. Ihre kurze Regierungszeit war geprägt von einer Eskalation der politischen Gewalt, die den "schmutzigen Krieg" während der Militärdiktatur von 1976 bis 1983 vorwegnahm. (APA/AP)