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Die Schätzungen waren in den vergangenen Quartalen wiederholt einstellig.

Foto: AP/Lenninhan
In diesen Tagen startet an der Wall Street die Berichtsaison für das 4. Quartal 2006, und damit ist die ganze Aufmerksamkeit der Anleger wieder auf das Gewinnwachstum der US Unternehmen gerichtet. Laut aktuellen Schätzungen sollen die Gewinne der Mitglieder des S&P 500 im 4. Quartal eine Steigerungsrate von knapp unter 10 Prozent zeigen. Würde das tatsächlich eintreffen, wäre es die geringste Zuwachsrate seit viereinhalb Jahren. Das Gewinnwachstum im S&P lag seit dem ersten Quartal 2002 nicht mehr unter 10 Prozent. Insofern kommt der Frage, ob der S&P seine zweistelligen Gewinnwachstumsraten halten kann, schon erhöhte Bedeutung zu. Zumal in den vergangenen Quartalen die Schätzungen ja schon wiederholt einstellig gewesen waren, das Endergebnis aber immer wieder positiv überraschte und jenseits der 10 Prozent - Schwelle lag. Davon abgesehen, weisen die Gewinnsteigerungsraten im S&P bereits seit einiger Zeit eine nachlassende Dynamik auf – eine Tatsache, die die Bullen in den letzten Monaten aber nicht wirklich gestört hat. Eine wesentliche Rolle in dem Zusammenhang könnte der Ölpreis spielen. Die niedrigeren Energiepreise sind zwar gut für den privaten Konsum, die Inflation und den Aktienmarkt, aber natürlich keineswegs positiv für die Gewinne der Energieunternehmen. Die Gewinne des Ölsektors sollen im vierten Quartal um 10 Prozent rückläufig sein – das wäre der erste Rückgang seit 2002. Da der Energiesektor eine Gewichtung von unter 10 Prozent im Index aufweist, spielt der Rückgang derzeit allerdings nicht die zentrale Rolle. Außerdem darf man natürlich nicht vergessen, dass eine Entspannung beim Ölpreis alle anderen Sektoren entlastet und so auf den Gesamtmarkt durchaus positiv wirken könnte.