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Phillip R. Bennett

Foto: AP/Rountree
New York - Die US-Staatsanwaltschaft in Manhattan hat am Dienstag (Ortszeit) gegen den ehemaligen Präsidenten des insolventen US-Brokerhauses und früheren BAWAG-Geschäftspartners Refco Inc, Tone N. Grant, Anklage wegen Börsenbetrugs und anderer Vergehen im Zusammenhang mit angeblichen Bilanzmanipulationen erhoben. Grant (62) war als Präsident von 1997 bis Juni 1998 der zweite Mann im Unternehmen und einer der Eigentümer gewesen.

Gleichzeitig erhob die Staatsanwaltschaft gegen Refcos früheren Vorstandschef Phillip R. Bennett und dessen ehemaligen Finanzchef Robert C. Trosten weitere Anklagepunkte. Danach sollen Bennett, Trosten und Grant Bankbetrug und Geldwäsche im Zusammenhang mit der Betrugsaffäre bei Refco begangen haben. Bennett war bereits voriges Jahr wegen illegaler Absprachen, Börsenbetrugs und falschen Aussagen gegenüber den Aufsichtsbehörden verklagt worden.

Schulden versteckt

Der Anklage zufolge haben Bennett, Grant und Trosten sowie andere Beteiligte hunderte Millionen Dollar Schulden durch Bilanzmanipulationen versteckt. Refco und 23 Tochterunternehmen hatten am 17. Oktober 2005 Invesolvenzschutz beantragt. Zuvor war bekannt geworden, dass der frühere Refco-Chef Bennett 430 Mio. Dollar (derzeit 332 Mio. Euro) Schulden durch Bilanzmanipulationen versteckt hatte. Zwei Monate zuvor hatte das Unternehmen durch seinen Börsegang 583 Mio. Dollar Gelder von Anlegern lukriert.

Bennett (57), der sich bisher als nicht schuldig bekannt hat, wurde am 11. Oktober 2005 festgenommen. Er lebt nach Hinterlegung einer Kaution in Höhe von fünf Mio. Dollar unter Hausarrest in New York. Man rechnet damit, dass er in den nächsten Tagen dem Richter vorgeführt wird, um sich zu der neuen Anklage zu äußern.

Der Prozess vor dem US-Bezirksgericht für den Südbezirk Manhattan soll nach bisherigen Angaben am 12. März d.J. beginnen. (APA)