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Foto: APA/DPA/Fredrik von Erichsen
München - Die deutsch-amerikanische Investorengruppe um den Manager Hans-Jörg Beha will ihr angekündigtes zweites Angebot für den insolventen Handyhersteller BenQ Mobile nachliefern. Die Interessenten hatten am Dienstag eine selbst gesetzte Frist für eine nachgebesserte Offerte verstreichen lassen. Die Gruppe führe verschiedene Gespräche im Zusammenhang mit einer Übernahme intensiv fort, ließ Beha am Mittwoch mitteilen.

Nicht näher genannte Verhandlungspartner hätten auf zwei zentrale Fragen, "die für die Handlungsspielräume des künftigen Unternehmens entscheidend sind", noch keine zufriedenstellende Antworten geben können, hieß es. Die Gruppe erachte "die gegenwärtige Verhandlungssituation als offen und geht davon aus, dass auch diese Fragen in den kommenden Tagen noch in einem positiven Sinne beantwortet werden können". Beha war für Nachfragen nicht erreichbar.

Erstes Angebot abgelehnt

Die Gläubiger der ehemaligen Siemens-Mobilfunksparte hatten das erste Angebot der Beha-Gruppe sowie der US-Firma Sentex Sensing Technology als unzureichend abgelehnt. Verhandlungskreisen zufolge hat Beha bei den Ländern Nordrhein-Westfalen und Bayern um staatliche Bürgschaften gebeten. Die Länder seien allerdings nicht bereit, den Investoren 100 Mio. Euro als Kreditsicherheit zur Verfügung zu stellen. Die nordrhein-westfälische IG Metall hatte am Dienstag erklärt, Konzepte, die nur darauf abzielen öffentliche Mittel in Anspruch zu nehmen, seien "keine seriöse Grundlage."

Es gilt mit der Situation vertrauten Personen zufolge als unwahrscheinlich, dass Beha die geforderte Finanzierung auf die Beine stellen kann. Im Umfeld des Wirtschaftsministeriums in Düsseldorf hatte es geheißen, man gehe nicht mehr davon aus, dass Beha den Zuschlag erhalten werde. Das Konkurrenzangebot von Sentex hatten die Gläubigervertreter bereits abgeschmettert. Der Hamburger Laptop-Hersteller Bacoc will bis kommenden Freitag eine konkrete Offerte abgeben. (APA)