In der Erde lebende Mikroben könnten kostbare Opale produziert haben - und das innerhalb von Monaten. So lautet die These eines internationalen Teams von Geologen und Mikrobiologen. Das Team verwendete ein Elektronenrastermikroskop, um das Feldspat-haltige Gestein von Minen in Lightning Ridge im australischen New South Wales zu untersuchen. 80 Proben offenbarten, dass jede Gesteinsprobe, die Opale enthielt, auch dichte Ansammlungen von mehr als 20 verschiedenen fossilierten Bakterien und Pilzen aufwiesen. "In einigen Fällen kann man deutlich Feldspat-Körner sehen, die von Bakterien angegriffen werden - und am Rande der Bakterien findet man Opal", sagt John Watkins, Geologe am New South Wales Department of Mineral Resources in Sydney. Zumindest neun der fossilen Bakterien ähneln rezenten Bakterien, die im Erdboden leben. Ausgangsmaterial für Opale ist Kieselerde. Der Geologe Hans Behr und die Mikrobiologin Karen Behr von der Universität Göttingen fanden zusammen mit Watkins Fossilien von Bakterien, die durch mehrere Schichten von Kieselerde gingen. Da Bakterien nur eine Lebenszeit von einigen Monaten haben, liegt die Vermutung nahe, dass die Kieselerde-Lager im selben Zeitraum entstanden sind. Die Forscher nehmen daher nun an, dass von den Bakterien produzierte organische Säuren mit hoher Geschwindigkeit Kieselerde aus dem Feldspat-Gestein produzierten und auf diese Weise die Opal-Bildung anregten. Bisher war stets angenommen worden, die Edelsteine seien durch physikalische Prozesse, die Tausende von Jahren in Anspruch nahmen, entstanden. (New Scientist/red)