Kuwait - US-Außenministerin Condoleezza Rice hat sich skeptisch zu dem israelischen Vorschlag eines palästinensischen Staates in provisorischen Grenzen geäußert. Ihrer Meinung nach seien Verhandlungen über vorläufige Grenzen schwieriger als eine endgültige Festlegung des Staatsgebiets, sagte Rice am Mittwoch zum Abschluss ihrer Nahost-Mission in Kuwait. Die israelische Außenministerin Tzipi Livni hatte angeregt, einen palästinensischen Staat innerhalb "vorläufiger" Grenzen zu errichten und erst später über deren endgültigen Verlauf zu verhandeln.

Rice hatte die Intention der US-Regierung unterstrichen, den Friedensprozess auf der Grundlage der "Roadmap" des so genannten Nahost-Quartetts (USA, UNO, EU, Russland) wieder in Gang zu setzen. Dieser Friedensfahrplan hat die Errichtung eines unabhängigen und existenzfähigen palästinensischen Staates zum Ziel. Präsident Mahmoud Abbas hatte am Sonntag gegenüber der US-Außenministerin dezidiert erklärt, dass er sich auf eine Staatsgründung in zunächst provisorischen Grenzen, wie von der israelischen Regierung ins Gespräch gebracht, nicht einlassen werde.

Rice wollte am Mittwoch von Kuwait nach Berlin fliegen, um die deutsche EU-Ratspräsidentschaft über die Ergebnisse ihrer Nahost-Gespräche zu informieren. (APA/AP/AFP)