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Ryanair-Chef O'Leary: "Eigenständige AUA hat keine Zukunft."

Foto: Daniel Berehulak/Getty Images
Wien - Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair, nach Eigenangaben bereits die Nummer 2 in Europa, will schon bald die Lufthansa als größte Airline Europas überholen. In den nächsten zwölf Monaten werden wir 52 Millionen Passagiere befördern. So werden wir die Lufthansa überrunden und die größte Airline Europas werden", kündigte Ryanair-Boss Michael O'Leary im Interview mit dem Wochenmagazin "News" in der morgen, Donnerstag, erscheinenden aktuellen Ausgabe an.

Auch für die AUA hat O'Leary Tipps parat: "Austrian hat wie viele der kleinen nationalen Fluggesellschaften alleine keine Zukunft. Gut für die AUA wäre es, mit der Lufthansa zusammenzugehen." Er vergleicht die AUA mit der irischen Aer Lingus, an der Ryanair bereits 25 Prozent hält und ein Übernahmeangebot für die übrigen Anteile gelegt hat. O'Leary: "Die müssen irgendwo ein Zuhause finden - bei einer großen starken Airline wie der Ryanair, sonst können sie nicht überleben".

"Schwachsinn"

Es sei "ein Fehler des Managements" bei der AUA, "nicht zu bemerken, dass die AUA als eigenständige Gesellschaft keine Zukunft hat". Dazu sei die AUA "viel zu teuer". In diesem Zusammenhang kann er auch der Wiedereinführung des Gratis-Essens in der Economy Class der AUA nichts abgewinnen: "An Bord der Ryanair gibt es gar nichts gratis. Wir verkaufen alles. Nicht wie diese Idioten in Österreich, die jetzt gerade das Gratisessen in der Economy Class wieder einführen - als Qualitätsbeweis. Was für ein Schwachsinn, der wiederum nur zu einer Teuerung führt."

Schwere Geschütze fährt der "erfolgsverwöhnte Selbstdarsteller" auch gegen die Billigflieger-Konkurrenz auf: "Niemand kann sich mit Ryanair messen. SkyEurope ist nicht billig und keine Konkurrenz." Zu Air Berlin und ihrem Partner Niki, an der Air Berlin 24 Prozent hält: "Wenn man zwei teure, verlustreiche Airlines zusammentut, dann bekommt man eine ebenfalls teure, noch mehr Verlust produzierende Airline."

Gratis-Flüge

Das teuerste Ryanair-Ticket koste rund 150 Euro, "aber ich glaube zu diesem Preis verkaufen wir gerade einmal zwei, drei Tickets im Jahr - und das am Weihnachtsabend", so O'Leary. Der Durchschnittspreis liege bei 41 Euro. Und im laufenden Jahr soll ein Viertel der Ryanair-Kunden überhaupt gratis fliegen.

Ryanair bietet 400 Routen und 200 Ziele an. In Österreich fliegt die Low-Cost-Airline die Flughäfen Linz, Graz, Salzburg und Klagenfurt an. Den grenznahen Flughafen Bratislava/Pressburg eingerechnet, befördert die Ryanair 1,2 Millionen Menschen jährlich von und nach Österreich. 2006 erzielte Ryanair einen Gesamtumsatz von 1,6 Mrd. Euro. (APA)