Das Projekt ist ein Teil des weltweiten Vorhabens zur Findung neuer Mikrobizide - dabei handelt es sich um chemische Substanzen, die Mikroben abtöten - zur Eindämmung sexuell übertragbarer Erkrankungen. Dabei sollen vor allem auch Frauen die Möglichkeit bekommen, sich gegen eine eventuelle HIV-Ansteckung zu schützen. Vor allem in ärmeren Ländern, in denen die HIV-Rate hoch ist, Männer aus "Überzeugung" keine Kondome verwenden und Frauen häufig Opfer von Vergewaltigungen sind, könnte ein wirksames Medikament helfen. Leitende HIV-Campaigner wie Bill Gates sehen einen Lösungsansatz zur Eindämmung der Epidemie in einem wirksamen Schutz der Frauen.
Wirkungsweise
Mikrobizide zerstören das HI-Virus komplett oder inaktivieren Virusteile. Die Mittel bilden eine Sperre zwischen Virus und Schleimhaut, verhindern das Verschmelzen des Virus mit der Wirtszelle oder hemmen die Vermehrung des bereits in die Wirtszelle integrierten Virus. Außer gegen HIV schützen sie vor Herpesviren und Chlamydien sowie vor einer Gonorrhoe, zudem könnten sie sogar Schwangerschaften verhindern. Die erste Generation von Mikrobiziden, die derzeit getestet wird, könnte schon in vier bis fünf Jahren als Vaginalgel marktreif sein. Der Grad der Wirksamkeit ist allerdings nicht ganz geklärt. Viel versprechende Daten gebe es vor allem bei Mikrobiziden der zweiten Generation, die antiretrovirale Substanzen enthalten. Einziges Risiko dabei bestehe in der Möglichkeit, dass es potenziell Resistenzen von HIV begünstigen könnte.