Die Wiener Victory Industriebeteiligung AG der Österreicher Ronny Pecik und Georg Stumpf ist offenbar zu einem günstigen Preis beim Schweizer Technologiekonzern Ascom eingestiegen. Wie die "Presse" am Freitag unter Berufung auf "Branchenkreise" berichtet, soll Victory für den diese Woche erworbenen 20,1-prozentigen Anteil an der börsenotierten Ascom netto insgesamt 130 Mio. Schweizer Franken (78,8 Mio. Euro) bezahlt haben und damit bei einem Aktienkurs von 16,5 Franken eingestiegen sein.

Am Donnerstag schloss die Ascom-Aktie 4,4 Prozent im Plus bei 23,60 Franken. Pecik wollte gegenüber der "Presse" den Kaufpreis nicht bestätigen, betonte aber: "Wir haben die Gelegenheit wahrgenommen, das Ascom-Paket zu einem sehr attraktiven Preis zu erwerben." Allerdings will Victory nicht gleich wieder verkaufen, sondern längerfristig investiert bleiben. Victory hat damit das Industrieportfolio erweitert, eine Aufstockung des Anteils halten Branchenkenner für möglich, heißt es in der Zeitung.

Über Pläne nicht informiert

Ascom selbst erklärte, nicht über die Pläne der Österreicher informiert zu sein. "Wir wissen nichts über die Absichten von Victory", sagte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage von Reuters. Deshalb könne auch nicht gesagt werden, ob Victory seinen Beteiligung auf eine Mehrheit aufstocken wolle oder ob eine engere Zusammenarbeit mit dem von Victory kontrollierten Technologie-Konzern Oerlikon angestrebt werde.

Victory ist in der Schweiz bereits als Hauptaktionär beim Mischkonzern Oerlikon vertreten. Der Telekomzulieferer Ascom erzielte 2005 mit rund 2.500 Mitarbeitern 700 Mio. Franken Umsatz. Seit Jahresbeginn hat die Ascom-Aktie mittlerweile rund 60 Prozent zugelegt. (APA)