London - Der britische Nordirlandminister Peter Hain hat US-Präsident George W. Bush in puncto Außenpolitik Versagen auf der ganzen Linie vorgeworfen. "Die neo-konservative Mission ist gescheitert", sagte Hain dem britischen Wochenmagazin "New Statesman", das am Mittwoch veröffentlicht wurde. "Sie ist nicht nur damit gescheitert, eine kohärente internationale Politik zu Stande zu bringen, sondern sie ist überall gescheitert, wo sie eingesetzt wurde. Sie ist bei der amerikanischen Wählerschaft gescheitert, die ihr im November einen Fußtritt versetzt hat." Für die britische Regierung sei das Problem gewesen, dass sie "eine Arbeitsbeziehung" zu Washington habe aufrecht halten müssen, "und das mit der am stärksten rechtsgerichteten amerikanischen Regierung, die es seit Menschengedenken, wenn nicht in der Geschichte überhaupt, gegeben hat", sagte Hain weiter. Indirekt kritisierte der Minister damit auch den britischen Premierminister Tony Blair, der vor allem im Irak-Krieg Bushs engster Verbündeter war. Hain strebt den Posten des stellvertretenden Parteichefs der Labour-Partei an. Blair will nach eigenen Ankündigungen spätestens im September zurücktreten. (APA)